Schule normal digital – darum unterrichtsfrei statt Ferien

Wir sind digital. Seit einem Jahr – so richtig.
Wir haben Unterricht nach Lehrplan. Schon immer. Seit einem Jahr digital – so richtig.
Unsere Pädagog_innen tun mehr als nötig. Schon immer. Seit einem Jahr – so richtig.
Unsere Schüler_innen haben so gut wie keine Lernrückstände. Auch nicht durch das letzte Jahr. Wirklich!

Weil wir alle schon immer und vor allem im letzten Jahr mehr tun als viele andere. Weil unser Unterricht ohne Unterbrechung weiterging – nur eben digital.
Deshalb brauchen wir alle eine kleine Pause!

Große Diskussion nach dem Beschluss die Faschingsferien zu streichen. Viele Argumente pro und contra. „Unfair!“, die wohl häufigste Antwort der Schüler_innen. Die Begründung, die gewonnene Zeit für das Schließen von Lücken zu nutzen, ist sicher schlüssig und nachvollziehbar. Doch auf unsere Schüler_innen und Lehrkräfte nur bedingt anwendbar. Sie alle lernen und arbeiten im normalen
(Vor-Corona-)Pensum und unter erschwerten Bedingungen. Unserer Kinder lernen das, was sie auch unter normalen Umständen lernen müssten und dazu noch viel mehr – eben jene Skills, die es auch in Zukunft braucht.
Digitale Präsenz, „neue“ Medien und zusätzliche Herausforderungen werden langsam Alltag, fordern aber eine Aufmerksamkeit, die erschöpft. Nicht nur die Schüler_innen, auch die Pädagog_innen und auch die Eltern daheim. Wir alle sind in diese Form des Co-Home-Schoolings eingebunden – 5 Tage pro Woche etwa 7-8 Stunden pro Tag – meist digital, zusätzlich zum eigenen Arbeitspensum und dem Leben, so wie es gerade ist.
Aus eben jenen Gründen haben wir beschlossen, uns allen eine kleine Verschnaufpause zu gönnen. Unterrichtsfrei! Eine ganze Woche, die sich fast wie Normalität anfühlt.

„Es ist so toll, dass an unserer Schule die Faschingsferien nicht abgesagt wurden. Bei uns läuft das mit dem Homeschooling richtig gut und wir haben jeden Tag bis 16:00 Uhr nach Stundenplan Unterricht. Das ist online richtig anstrengend, aber dafür müssen wir auch keinen Stoff nachholen. Ich finde das richtig klasse, dass ich mich jetzt auch mal ausruhen darf.

Chiara S. 7b“

„Ich bin glücklich, dass am Jenaplan-Gymnasium in Nürnberg die Faschingsferien auch in diesem Jahr stattfinden. So bleibt auch in dieser Zeit ein wenig Normalität für alle bestehen. Das ist gut. Der tägliche Online-Unterricht mit Hilfe von MSTeams funktioniert prima, auch wenn es sicher für alle eine Herausforderung ist, jeden Tag durchgehend Unterricht zu haben oder zu geben. Selbst Sport, Kunst und die Arbeitsgemeinschaften finden statt. Dabei muss natürlich nicht nur die Technik einwandfrei funktionieren, sondern auch der Unterrichtsstoff von den Lehrerinnen und Lehrern entsprechend gestaltet werden. Und wenn das so gut gelingt, dann sind doch eine Woche Ferien für alle wohlverdient.

Dr. Markus Schubert“

Für unsere Entscheidung haben wir natürlich nicht nur Beifall erhalten. Familien, die ihre Kinder auch auf anderen Schulen haben, stehen so vor neuen Herausforderungen – den Spagat der familieninternen Kinder-Beschäftigung und das eigene Homeoffice zu bewältigen, sorgt mancherorts für neuerliche Unruhe. „Privatschule eben! Ist ja klar!“, so die Kommentare.

Wir sagen: „Schule normal digital.“