Berichte 2016

Ist das Kunst oder kann das weg? – Ein Eltern-Arbeitstag (Dezember 2016)

Wer sein Kind am Jenaplan-Gymnasium anmeldet, verpflichtet sich, 15 Stunden pro Schuljahr für die Schulgemeinschaft tätig zu werden. Je nach Interesse bieten sich dafür knapp zwanzig verschiedene Eltern-AGs an. Gemeinsam kümmern sich Väter und Mütter um die Essensversorgung in der Mensa, die Organisation von Festen und Veranstaltungen, die Pflege von IT und Mediathek, das Qualitätsmanagement und die Öffentlichkeitsarbeit, die Instandhaltung von Gebäude und Schulhof und vieles mehr.

Dahinter steckt nicht nur der Wunsch, den einen oder anderen Euro einzusparen. Mindestens ebenso wichtig ist der Grundsatz, dass das Jenaplan-Gymnasium von Pädagogen, Schülern und Eltern gemeinsam getragen und gestaltet werden soll. Nicht zuletzt machen die miteinander geplanten und umgesetzten Aktionen den beteiligten Eltern meist viel Spaß und haben schon so manche Freundschaft entstehen lassen.

Weil sich für Reparatur- und Renovierungsarbeiten die unterrichtsfreie Zeit am besten eignet, trafen sich also zwischen Weihnachten und Silvester im Schulgebäude rund 15 Väter und Mütter, mehr als die Hälfte von ihnen Neuzugänge in der Schulgemeinschaft. Mit dabei: Akkuschrauber und Werkzeugkasten, fleckige Arbeitsklamotten und nicht zuletzt Knabberzeug und Weihnachtsplätzchen. Bei Kaffee und Lebkuchen stellte Steve Ebach, Leiter der AG Gebäude, erst einmal den „Wunschzettel“ von Vorstand, Pädagogen und Schülern vor: Der jetzige Kunstraum sollte mit allem Drum und Dran in ein anderes Klassenzimmer umziehen, das mit fließendem Wasser und Waschbecken ausgestattet ist. Wo bisher gemalt und gewerkelt wurde, war ein Bewegungsraum geplant, in dem drei Tischtennisplatten aufzustellen waren. Der Chemiesaal musste leer geräumt, mit einem speziellen PVC-Boden ausgelegt und anschließend wieder eingeräumt werden. Der Flur brauchte einen neuen Anstrich, in der Werkstatt hatte sich jede Menge Gerümpel angesammelt, und diverse Vorhangstangen mussten dringend neu befestigt werden. Die Freiwilligen diskutierten nicht lange, sondern griffen beherzt zu Pinsel und Bohrmaschine oder schoben Schulmöbel über die Flure.

Bei kleinen Arbeitspausen im Stammgruppenraum Atlantis wurden Erfahrungen ausgetauscht: Der chemie-taugliche Kunststoffboden ließ sich leichter verkleben als erwartet. Beim Umziehen des Werkraums stand man mehrfach vor der Frage: Ist das Kunst oder kann das weg? Der vordere Teil des langen Ganges wurde mangels gelber Farbe in weiß gestrichen und für die Vorhangstangen mussten Spezialgips und extradicke Schrauben und Dübel verwendet werden. Gleichzeitig erfuhr man im Gespräch mit den anderen Eltern so einiges über die Mitschüler des eigenen Kindes und deren Familien. Dabei ging es zwar oft, aber nicht immer um die Schule.

Als Steve Ebach am späten Nachmittag die verschiedenen Baustellen inspizierte, hatte er gleich zwei gute Neuigkeiten zu verkünden: Erstens war man mit allen Aufgaben früher fertig geworden als geplant. Und zweitens hatte er Pizza für alle in die Herderstraße bestellt. Beflügelt vom Stolz auf die erfolgreiche Arbeit und der Freude über die sichtbaren Verschönerungen wurde beim Abendessen gleich noch weiter geplant: Wenn man schon mal hier war, könnte man doch auch noch diverse defekte Möbel und andere Kleinigkeiten aus dem ganzen Schulhaus zusammensuchen und gleich am nächsten Tag als Sperrmüll entsorgen. Dieses Vorhaben ließ sich allerdings leider nur noch teilweise in die Tat umsetzen. Das kam aber nicht etwa davon, dass die Eltern irgendwann die Lust verloren. Sondern lag daran, dass der Recyclinghof leider am Silverstersamstag geschlossen hatte. So wurde der große Sperrmüllberg – immerhin knapp eine Tonne Gerümpel – zunächst im Keller aufgeschichtet und erst eine Woche später entsorgt. In Teamarbeit, versteht sich. Und allen, die bei diesem Ferieneinsatz keine Zeit hatten, sei gesagt: Der nächste Eltern-Arbeitstag kommt bestimmt!

„Früher war mehr Lametta…“ ( Dez 2016)

Nikolausfest mit Glühwein, Sketchen und gemeinsamem Singen

Feste feiern gehört zum Konzept und zur gelebten Kultur des JPG. Zur Nikolausfeier, die das Ende des ersten Trimesters einleitet, haben wieder viele Hände mit geholfen, allen voran die SMV, die das Fest organisierte. Aber auch viele weitere engagierte Schüler/innen und hilfsbereite Eltern sorgten unter anderem beim Auf- und Abbau, beim Ausschank und der Versorgung mit Chili, Würstchen, Glühwein und weihnachtlicher Musik dafür, dass alles rund lief.

Die Loriot-Werkstatt führte dessen Weihnachtsklassiker im vollbesetzten Stammgruppenraum auf, die Oberstufe verkaufte selbstgemachte Seifen und der Tannenbaum im Treppenhaus wurde mit mitgebrachtem Weihnachtsschmuck verziert. Ein schöner Abend, so das Fazit vieler Teilnehmer. Angeregt vom bekannten Adventsgedicht des Humoristen Loriot noch eine besinnliche Zusammenfassung des Abends in Schüttelreimen:

Es blaut die Nacht, die Sternlein blinken,
im Hofe Schüler freudig winken
Das JPG feiert Nikolaus!
Woanders gehen die Lichter aus.

Doch auf des Weihnachtsbaumes grünen Zweigen
Sich mitgebrachte Kugeln reihen.
Die Eltern haben ihn geschmückt
Was die Gäste hoch entzückt.

Direktor Wagner kam mit allen überein
Heute Abend muss es sein.
Im Hause spielt bei Lampenschimmer
Die Loriot-Werkstatt im Klassenzimmer.

In dieser wunderschönen Nacht
Haben Sketche sie uns dargebracht.
Mit viel Elan und vollem Verve
Sprachen sie des Künstlers Verse.

Auf dem Sofa vor vollem Haus
kassierten sie verdient Applaus.

Auch die Oberstufe, die Reifen,
produzierten bunte Seifen
die käuflich zu erwerben waren –
Geld für die Oberstufenfahrten.

Bei des Festes Organisation
Glänzten viele mit Engagement
Ob SMV, Eltern oder Schüler.
Draußen waren die Temperaturen kühler.

Doch bei Plätzchen, Punsch und Feuerglanz
Verschwanden die Alltagssorgen schließlich ganz
Denn bei des Gespräches Pflege
Stand niemand mehr im Wege.

Bis dann Steve und Bernd den Kanon lenkten
Übern Platz die Stimmen schwenkten
So klang es kraftvoll, klar und kess
„Wish You A Merry Christmas!“

Fazit: Früher war zwar mehr Lametta,
heuer aber war es netter.


13. Bundesweiter Vorlesetag (Nov 2016)

Schon um kurz nach sieben Uhr und noch etwas verschlafen stolpern einige der Schülerinnen und Schüler an diesem Freitag die Stufen zum Jenaplan-Gymnasium hinauf. Alle haben das frühe Aufstehen gerne in Kauf genommen, denn die Teilnahme am Bundesweiten Vorlesetag ist inzwischen eine lieb gewonnene Tradition am JPG geworden. Einige der älteren Schüler sind schon zum dritten Mal bei der deutschlandweiten Aktion zur Leseförderung dabei. Oberstuflerin Jana zum Beispiel, die auch die Schülerzeitung am JPG leitet und ihren Zuhörern an der Humanistischen Grundschule in Fürth eine selbst geschriebene Geschichte mitbringen wird. Für andere, wie die Fünftklässlerinnen Patricia und Jessica, ist es schon eine kleine Herausforderung, vor 25 völlig fremden Sechsjährigen aus ihren Lieblingsbüchern vorzulesen. Und so wird die Rest-Müdigkeit wenig später, auf dem Weg zu den vier Leseorten, von Vorfreude und Aufregung verdrängt.

Wenn man den Aussagen ihrer Lehrerinnen glauben darf, sind die kleinen Zuhörer in der Nürnberger Reutersbrunnenschule an diesem Tag so brav wie selten. Mit offenen Mündern und großen Augen lauschen sie den Geschichten von Urmel und den Kindern aus Bullerbü, bedanken sich mit lautem Applaus und betteln hier und da auch noch erfolgreich um eine Zugabe. „Das war cool, wie die Kinder sich gefreut haben“, meint Leon aus der Jahrgangsstufe Fünf lächelnd. Und seine Mitschülerin Lara ergänzt: „Ich will das nächstes Jahr auf jeden Fall wieder machen!“ Auch Rektorin Maria Forster würde sich freuen, wenn sie zum Vorlesetag 2017 wieder viele Schülerinnen und Schüler vom Jenaplan-Gymnasium begrüßen dürfte: „Unsere Kinder haben sich unheimlich gefreut, dass ihr gekommen seid! Und auch die Lehrer finden, dass das eine ganz tolle Sache ist!“ Zur Erinnerung nehmen alle Vorleser liebevoll gebastelte Karten mit bunten Zeichnungen und Namen in krakeliger Kinderschrift mit nach Hause. Und das Gefühl, dass es großen Spaß machen kann, anderen eine Freude zu bereiten.

Weimar-Reise der Q11 (Oktober 2016)

Am Morgen des 10. Oktobers 2016 fuhren wir um 8:30 Uhr los auf unsere Klassenfahrt nach Weimar. Als wir um ca. 12:00 Uhr in der Jugendherberge am Ettersberg ankamen, waren wir positiv von unseren Zimmern überrascht. Wir bezogen kleine Waldbungalows, die um das Haupthaus auf einem weitläufigen Gelände mit viel Grün und sogar einem kleinen Pool angebaut waren. Das größte Jungszimmer in einem kleinen Bungalow hatte sogar ein Matratzenlager auf dem Dachboden, das via Wendeltreppe aus dem Erdgeschoss mit Bad und noch einem kleinen Zimmer zu erreichen war. Alles sehr urig – und kalt. Der einzige Wermutstropfen war nämlich die zeitweise unterbrochene Stromversorgung, wie wir später feststellen durften, an welcher auch Heizung und Warmwasserboiler hingen.

Nachdem wir ausgepackt und das Gelände erkundet hatten, sind wir mit dem Bus nach Weimar gefahren. Dort angekommen hatten wir Zeit, zu Mittag zu essen und die Innenstadt selbst zu erkunden. Anschließend trafen wir uns am Theaterplatz, von dem aus wir eine Stadtführung hatten. Dabei bekamen wir einen kurzen Einblick in die Geschichte der Stadt und ihrer berühmten Persönlichkeiten. Das mit Abstand meistgeschossene Foto war dabei allerdings kein Selfie mit der Statue von Goethe, Schiller und Co, sondern mit Puschkin… Lediglich Frau Simbeck und Frau List trauten sich, auf einem Foto mit Schiller und Goethe zu posieren.

Nach dem Abendessen haben wir uns dann noch einmal getroffen und die wichtigsten organisatorischen Sachen geklärt, ebenso den Ablauf des kommenden Tages. Dabei trafen wir uns um genau 19.00 Uhr im Gemeinschaftsraum des Haupthauses, wo um diese Zeit das Sandmännchen lief, welches von den kleineren Kindern der anwesenden Familien jeden Abend gerne gesehen wurde. Das Sandmännchen wurde somit auch das Eröffnungsritual unserer täglichen Kurzbesprechung.

Den Rest des Abends hatten wir Freizeit (Nachtruhe: 22:00 Uhr). Am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück Gott sei Dank mit dem Bus (!) und nicht zu Fuß bei Kälte und Nieselwetter zur KZ-Gedenkstätte Buchenwald. Dort angekommen haben wir zuerst einen Kurzfilm über das Arbeitslager gesehen, danach hatten wir, dank eines sehr engagierten und überaus fachkundigen Geschichtsstudenten, eine wirklich sehr interessante Führung durch die Gedenkstätte. Trotz gefühlter Eiseskälte merkten wir gar nicht, wie die Zeit verflog über all den kleinen (wenn auch traurigen) Anekdoten und interessanten Details, welche uns der Student zu berichten wusste. Auch unsere Fragen wurden alle mit einem derart großen Hintergrundwissen beantwortet, dass unser Fragenfluss kaum ein Ende fand. Alles in allem war es trotz des ernsten Themas und der traurigen Geschichten ein sehr interessanter Ausflug, den wir nicht hätten missen wollen.

Nach der Führung fuhren wir in die Jugendherberge zurück, in der wir bis zum Abendessen Freizeit hatten. Wir trafen uns wieder, um den nächsten Tag zu besprechen; den Rest des Abends hatten wir frei. Eine kleine spontane Spielerunde vergnügte sich dabei lautstark bei sprachgewandten kniffligen Wortneuschöpfungen – und machte damit kurzzeitig durch den ausgelassenen Lärmpegel sogar den anwesenden Franzosen Konkurrenz. Andere wiederum fielen bei einem nächtlichen Fangerles-Spiel tatsächlich in den Gartenteich…

Am Mittwoch hatten wir Führungen durch das Goethe- und Schillerhaus. Ersteres war dabei eher enttäuschend, da keine persönlichen Führungen buchbar waren und selbst Frau Simbeck und Frau List mit dem Audio-Guide nicht immer glücklich dreinblickten. Tipp für alle künftigen Weimarfahrten: Der Kinder-Audioguide ist um einiges kürzer und „kurzweiliger“. Im Schiller-Haus führte uns eine junge Dame durchs Haus, welche mit Witz und Charme Schiller samt Familie vor unserem geistigen Auge lebendig werden ließ. Den restlichen Abend verbrachten wir in gemütlicher Atmosphäre zusammen.

Am vorletzten Tag besuchten wir das Weimarhaus, verbrachten den Nachmittag in Freizeit entweder in der Jugendherberge oder in der Stadt und fuhren nach dem Abendessen via Taxi-Shuttle noch einmal in die Stadt hinein, um gemeinsam einen Theaterabend zu besuchen. „Goethe(n) Abend!“ nannte sich das Ganze, was halb gesungen, halb vorgetragen recht kurzweilig war. Dabei waren wir eine gute halbe Stunde vor Beginn der Vorstellung bereits vor Ort, damit wir bei der „freien Platzwahl“ gute Plätze ergattern konnten. Dass es hier allerdings kein Foyer gab, in welchem man die Wartezeit im Warmen verbringen konnte, sondern wir dann ca. eine halbe Stunde auf der Straße standen und froren – war so nicht geplant. Als dann noch ein Fürther Gymnasium kurz vor Einlass an uns vorbeistürmen wollte, baute sich Frau Simbeck doch recht bestimmt vor dem Eingang auf und wurde dann von der Einlass-Dame prompt auch noch als Schülerin angesprochen, welche sich lieber einmal bei ihrer Lehrerin hätte erkundigen sollen, weil die sicherlich gewusst hätte, dass man vor Beginn nicht eingelassen wird. Frau Simbecks Antwort auf diese Ansage möchten wir hier lieber ungeschrieben lassen. Immerhin durften wir dann als erste den Saal betreten. Nach dem Theaterbesuch wurde noch etwas gefeiert mit den Franzosen, die auch ihre letzte Nacht am Ettersberg verbrachten. Nebst Disko gab es sogar ein großes Lagerfeuer im Indianer-Tipi.

Am nächsten Tag stand in aller Frühe das Auschecken an und schließlich noch die Stadtschlossbesichtigung, welche sehr zu empfehlen ist. Leider reichte hier die Zeit nur für eine kurze Führung, die wir gerne verlängert hätten, wenn nicht schon unser Bus gewartet hätte für die Heimfahrt. Sehr viel Glanz und Gloria; man konnte sich an all den prunkvoll ausgestatteten Zimmern kaum sattsehen. Anders als im Goethe-Museum (nicht Goethe-Haus), welches aufgrund der aufgereihten Exponate irgendwann mehr langweilte als interessierte.

Alles in allem eine recht kurzweilige und schöne Klassenfahrt trotz kleinerer Pleiten, Pech und Pannen, wie sie stets dazugehören.

Fotos und Text von SchülerInnen der Klassenstufe 11

Berlin (Okt. 2016)

Für uns, die 10. Klasse, ging es in der Fahrtenwoche von Montag bis Freitag auf nach Berlin, und zwar ins H2 Hotel direkt am Alexanderplatz. Dort angekommen sind wir nach der circa viereinhalbstündigen Fahrt erst einmal ins Hotel gefahren, um unsere wirklich modernen und gut ausgestatteten Zimmer zu beziehen. Wer wollte, konnte mit Herrn Weigel und Frau Faller, unseren Begleitpersonen, noch zu einem Aussichtspunkt auf einem Hochhaus am Potsdamer Platz, um Berlin einmal von oben zu sehen.

Abends durften wir uns jeden Tag bis 10 Uhr frei herumtreiben, um zu essen oder weitere verschiedene Seiten und Ecken Berlins kennenzulernen. Am Dienstag hatten wir nach dem Frühstück im Hotel wie jeden Morgen eine Führung, diesmal durch das „Regierungsviertel“ Berlins, wo wir unter anderem den Bundestag, das Holocaust Denkmal und das Brandenburger Tor sahen. Mittags konnten wir uns in der Mall of Berlin stärken, uns vom leider etwas nassen und kalten Wetter aufwärmen und ein bisschen bummeln. Danach ging es weiter mit einer kleinen Führung durch das jüdische Museum.

Am Mittwoch dann ein etwas historischerer Teil mit einer erneuten Führung. Diesmal mit dem Thema: „Berlin und seine Maueropfer“, wo wir etwas über die Geschichte der Stadt, vor allem während der Nazi-Zeit, erfuhren und ehemalige Grenzübergänge und Teile der Mauer besichtigten. Nachmittags ging es in eine Ausstellung über das Nazi-Regime „Topographie des Terrors“.

Am nächsten Tag fuhren wir zur „Eastside Gallery“, dem längsten Stück erhaltener Mauer mit vielen Malereien verschiedenster Künstler. Dann hatten wir den ganzen Tag lang Zeit, selbst noch einmal auf Erkundungstour zu gehen, bevor wir am frühen Abend noch die Bundestagsterrasse besuchten. Die Kuppel wurde ausgerechnet in dieser Woche geputzt und wir konnten sie deshalb leider nicht begehen. Und am Freitagmorgen hieß es dann schon wieder packen, denn um eins fuhr unser ICE zurück nach Nürnberg. Rückblickend denke ich, wir hatten mit Herrn Weigel und Frau Faller eine wirklich schöne und erlebnisreiche Woche in Berlin, auch wenn das Wetter ein wenig besser hätte sein können.
Tobias, Jgst. 10


Broadstairs – eine Woche Seeluft, English Tea und Linksverkehr (Okt. 2016)

Für die achte und neunte Klasse hieß es in der Fahrtenwoche: Welcome to Broadstairs! So machten sich die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit Frau Petzi und Frau Ott sowie unserem Busfahrer Yves auf die lange Reise in die kleine Küstenstadt in der Grafschaft Kent (Südostengland), um dort ihr Englisch aufzupolieren und die englische Lebensart kennenzulernen. Dies gelang besonders gut durch die bunte Mischung, die uns vor Ort erwartete: Sprachunterricht in kleinen, internationalen Gruppen, spaßige, mitunter aber auch herausfordernde Mittags- und Abendaktivitäten, Ausflüge nach Canterbury und London und zwischendurch immer wieder das authentische Leben in Gastfamilien.

Die Schülerinnen und Schüler meisterten dabei im Großen und Ganzen prima alle Hürden, sei es die Kommunikation in der Fremdsprache, der Umgang mit den „dangerous roads“, die richtige Schrittfolge beim Barn-Dance oder das pünktliche Ankommen am Treffpunkt. Vielen Dank euch noch mal dafür! Alles in allem war es eine spannende und schöne Woche voller toller Erfahrungen.

Schullandheim-Aufenthalt der Unterstufe (Okt. 2016)

Die Jahrgangsstufen 5, 6 und 7 haben ihre Fahrtenwoche in Pottenstein in der fränkischen Schweiz verbracht.
Trotz der überwiegend herbstlichen Temperaturen fanden alle Unternehmungen wie geplant statt. So konnte ein vielseitiges Programm mit den Schülerinnen und Schülern durchgeführt werden.
Nachdem wir am ersten Tag spielerisch das Schullandheim und das dazugehörige Gelände erkundet hatten, nutzten wir die Nacht, um den angrenzenden Wald bei einer Nachtwanderung zu erforschen. Unsere Tour führte uns zum Hasenloch, wo wir bei Fackelschein einer Gruselgeschichte lauschen konnten – Nackenschauer inclusive!

Die ideale Lage ermöglichte uns einige Ausflüge zu den zahlreichen Attraktionen der fränkischen Schweiz. Darunter waren beispielsweise der E-Park, der Kletterwald, die Teufelshöhle und die Sommerrodelbahn. Tapfer bewältigten die Kinder alle Strecken – trotz Steigung – zu Fuß, denn das Schullandheim lag ganz oben auf dem Berg über dem Tal.

Aber nicht nur wir machten uns auf den Weg, andere kamen auch zu uns: drei Damen luden uns auf eine Theaternacht ein, bei der wir selber unser künstlerisches Talent erproben und präsentieren konnten. Die erarbeiteten Stücke wurden dann erneut zum Abschluss des Schullandheims vor der gesamten Unterstufe gezeigt.

Während unseres Aufenthalts fand eine Zimmerolympiade statt. Dabei konnten die Schülerinnen und Schüler punkten, indem sie den Pädagogen ein besonders ordentliches Zimmer zeigten. Zusatzpunkte gabs für kreative Einlagen, Präsentation und das Auftreten.

Den letzten Abend ließen wir gemeinsam am Lagerfeuer ausklingen. Klingen – im wahrsten Sinne des Wortes! Wir haben gemeinsam gesungen, Stockbrot gebacken und Marshmallows gegrillt.

Insgesamt war die Woche für alle eine tolle Erfahrung. Mit Spiel und Spaß konnten sich die Kinder und Pädagogen von einer ganz anderen, außerschulischen Seite kennenlernen und ein Gemeinschaftsgefühl entwickeln, unabhängig von Klassen- und Stammgruppenzugehörigkeit. Es wurden einige Freundschaften geknüpft und andere gefestigt.
Für manche Kinder war dies das erste längere Schullandheim, doch alle Heimweh-Tränen konnten getrocknet werden. Und natürlich war die Freude groß, am letzten Tag wieder von den Eltern abgeholt zu werden. 

Barcelona – Més que una ciudad (Okt. 2016)

Als letzte Fahrt ihrer Schulkarriere und zur Stärkung vor den Abiturprüfungen hat sich die Q12 Barcelona als Ziel gewählt. So machte sich eine 23-köpfige Reisetruppe voller Vorfreude per Flug auf den Weg in die zu dem Zeitpunkt immer noch spätsommerlich warme katalanische Metropole. 

Das zentral gelegene Hostel war ideal, um neben clásicos wie Las Ramblas, Gotisches Viertel, Montjuïc, Park Guëll und Sagrada Familía (die nach neuesten Plänen 2026 -und damit vermutlich vor dem Flughafen Berlin- fertig werden soll) auch die katalanische Küche sowie das spanische (Nacht-)Leben zu erkunden.

Neben den genannten gemeinsamen Unternehmungen stand jedem genügend Zeit zur Verfügung, Barcelona auf eigene Faust und nach eigenen Wünschen zu entdecken. So wurden verschieden Museen oder auch -auf vielfachen Wunsch eines Einzelnen- das Stadion Camp Nou besucht. Selbst zu einem Bad im Meer konnten sich einige hinreißen lassen.

Trotz einiger Wetterturbulenzen auf dem Heimflug fand diese Fahrt ein schönes Ende. Barcelona ist auf jeden Fall eine Reise wert und das angenehme und entspannte Miteinander während der Fahrt trägt hoffentlich zur Stärkung für die anstehende heiße Prüfungs-Phase bei.


Aus ICH wird WIR – Herausforderungen der Erlebnispädagogischen Nachmittage (Sept 2016)

Das Schuljahr 2016/17 hat seinen Lauf genommen und die Schüler/innen der Mittelstufe konnten im Rahmen der beiden Erlebnispädagogischen Nachmittage zu Schuljahresbeginn ein weiteres Mal ihre sozialen Kompetenzen unter Beweis stellen.
Wie auch im letzten Schuljahr waren die Schüler/innen der Mittelstufe herausgefordert. Sie stellten sich am ersten Tag im Stammgruppenverband den verschiedenen Herausforderungen. Bei der „Stockreise“ war z.B. eine ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit, das aktive Zuhören, gegenseitige Achtsamkeit und ein funktionierender Koordinationssinn gefragt. Bei der 2. Aktion „Aus weiß wird bunt – erschaffe Leben“ kamen verschiedene Gestaltungsmaterialien zum Einsatz, die auf den zu gestalteten Gesamtkunstwerken Platz fanden. Bei dieser Aktion konnten die Mitglieder der Stammgruppen Madagaskar, Jamaika und Blue Hole ihrer Kreativität freien Lauf lassen, ihre Ideen zu einem frei wählbaren Thema gestalterisch darstellen und zeigen, wie wichtig eine detaillierte Abstimmung ist, um ein erfolgreiches Endergebnis zu erreichen.

Am zweiten Tag arbeiteten die Jugendlichen in ihren jeweiligen Kursstufen 8  bis 10 zusammen. So mussten beispielsweise alle Teilnehmer das Spinnennetz durchqueren, beim Bullring verschiedene Gegenstände von A nach B transportieren, beim Blindwalk verschiedene Gegenstände finden und beim Partnerbild zu zweit ein Bild malen. Bei allem war eine detaillierte Abstimmung untereinander, gegenseitiges Vertrauen und Verlassen aufeinander und ein gegenseitiges Helfen und Unterstützen gefragt.

Alles bei allem trugen die gemeinsamen Erfahrungen dazu bei, das WIR-Gefühl in den Stammgruppen bzw. den Jahrgangsstufen weiter zu stärken, neue Stamm- oder Jahrgangsstufengruppenmitglieder weiter in die Gruppe zu integrieren und weiter zusammen zu wachsen. Alle Schüler/innen haben sich auf die von den Sozialpädagoginnen entwickelten Herausforderungen eingelassen und zu einem Gelingen der beiden Tage beigetragen.


Willkommen am Jenaplan-Gymnasium – Start ins Schuljahr 2016/17 (Sept. 2016)

Nach den Sommerferien begrüßte unser Schulleiter Herr Wagner herzlich alle SchülerInnen, Eltern und Pädagogen des Jenaplan-Gymnasiums Nürnberg und wünschte einen schönen und erfolgreichen Start ins kommende Schuljahr.

Anschließend wurden die „neuen“ Fünftklässler und die „neuen“ Quereinsteiger der beiden Stammgruppen Hawaii und Atlantis vorgestellt. Jede und jeder wurde mit einem herzlichen Applaus in die Schulfamilie aufgenommen und vom Schulleiter sowie von den Stammgruppenleitungen persönlich mit einer kleinen Blume willkommen geheißen.

Auch für die jetzigen Achtklässler stand ein Wechsel an: Sie werden ab sofort die Mittelstufenstammgruppen besuchen. Von den frischgebackenen Neunt- und Zehntklässlern wurde der Nachwuchs in Blue Hole, Madagaskar und Jamaika mit einem freundlichen Applaus willkommen geheißen.
Zum Abschluss begrüßte Schulleiter Wagner unsere Oberstufe und wünschte den Schülerinnen und Schülern viel Erfolg auf dem Weg zum Abitur.

Schuljahr 2015/16 – Rückblick von Schülersprecherin Eva Endler (Juli 2016)

Der Text wurde dem Jahresbericht des Jenaplan-Gymnasiums entnommen.

Gratulation!

Mit dem Erwerb dieses Jahresberichts halten Sie ein Stück Jenaplan-Geschichte in Ihren Händen. Ja, ein Stück Geschichte trifft es ganz gut, so hat sich in diesem Schuljahr wirklich so einiges Historisches ereignet.

Wir alle sind Teil des großen Ganzen. Alle ein kleines Rädchen in dem Projekt eine Schule zu gestalten, in der sich jeder wohl und willkommen fühlt, mit all seinen Stärken und Schwächen gefördert und gefordert wird und alles mit auf den Weg bekommt, was später „im Leben“ wichtig ist.

Mit diesem Projekt befinden wir uns in einer stetigen Veränderung, mit welcher wir uns weiter und weiter entwickeln. Wir wachsen und gedeihen, gehen Schritte vor und manchmal auch zurück, sind mal das Versuchskaninchen und mal die strahlenden Sieger und meistern gemeinsam Herausforderungen. Und das ist auch okay und gut so, genau genommen sogar sehr wichtig in unserem Prozess als Schulfamilie mehr und mehr zusammenzuwachsen.

Mit diesem beendeten Jahr schließen wir auch das erste Kapitel unserer Schule ab. Mit dem ersten geschafften (!!) Abitur, endet die Zeit des Wartens und Zitterns, die Zeit, in der wir immer noch nicht so richtig wussten, ob diese ganzen hochkomplexen Rechnungen von Herrn Wagner und Co. eigentlich aufgehen werden. Doch jetzt können wir zurückblicken und mit einer Menge Stolz in der Stimme sagen: WE DID IT !

Gut, in dem Fall natürlich vor allem unsere sieben Abiturienten und Abiturientinnen mit ihren begleitenden Lehrkräften, aber nicht zu vergessen ist meiner Meinung nach auch das Feeling, das zu dieser Zeit in der ganzen Schule herrschte. Wenn man in den letzten Wochen mal durch den Gang gelaufen ist, konnte man die Unterstützung und Energie, die in der Luft lag, förmlich spüren und schlussendlich war es die gesamte Schule, die erleichtert aufgeatmet hat, als die Ergebnisse da waren, egal ob man nun mehr oder weniger beteiligt war. Um es mal so zu sagen: Das fand ich richtig Jenaplan!

Und genau mit diesem neugewonnen Selbstvertrauen müssen wir jetzt weitergehen, noch größere Schritte zu unserem Ziel und bloß nicht diesen Spirit verlieren, damit wir Herausforderungen noch viel besser meistern können!

Aber nicht nur diesen großen Meilenstein konnten wir hinter uns bringen, es hat sich dieses Jahr auch noch ein anderer Bereich enorm ins Positive entwickelt, der vor allem mir sehr am Herzen liegt und der es definitiv wert ist, nochmal extra hervorgehoben zu werden:

Die Schülerinitiative. Erst dieses Schuljahr ist mir durch meine Zusammenarbeit mit anderen SchülersprecherInnen so richtig bewusst geworden, was uns als SchülerInnen theoretisch für Möglichkeiten offen stehen, die nur darauf warten, genutzt zu werden. Diese Erkenntnis ist zum Glück nicht erst ganz am Schuljahresende gekommen, sodass wir noch einige Ideen umsetzen konnten und somit einen drastischen Wandel beobachteten. Das SchülerInnen- Engagement hat sich komplett von „Maaan, wann kommt denn endlich der Getränkeautomat?“, „Menno, wir brauchen Vorhänge, die Sonne blendet so!“ und „…Kann das nicht mal jemand ändern?“ in ein „Hey, ich nehme das jetzt selber in die Hand!“ oder „Ich habe da eine Idee für ein Projekt, das würde ich gerne umsetzen…“ geändert. Aus solchen Situationen heraus haben sich kleine Kreise gebildet, die jetzt an Themen wie zum Beispiel Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage oder dem neuen Pausenverkauf feilen und verschiedenste Aktionen organisieren. Und erst jetzt wo ich hier sitze, und nochmal in Ruhe auf das Vergangene zurückblicken kann, wird mir eine Sache so richtig klar:

Ich kenne kaum eine andere Schule, an der die SchülerInnen so viel Vertrauen von Seiten der Schulleitung, der Pädagogen, der Eltern, des Vorstands etc. genießen können, so viel Verantwortung übernehmen dürfen und so ein Mitspracherecht haben. Und vor allem: Wo die SchülerInnen diese Chance auch nutzen. Ich habe das Gefühl, wir wurden dieses Jahr ein bisschen wachgerüttelt und in eine ganz andere Dimension gebracht, in der die SchülerInnen, die dazu Lust haben, ihre Projekte und Anliegen umsetzen können und vor allem nächstes Jahr erst so richtig durchstarten können. Denn das ist erst der Anfang! Also hiermit ein großes Dankeschön dafür, dass Sie den Glauben in all unsere – zugegebener Maßen – teils erst etwas chaotischen und verrückten Ideen nicht verlieren, für die Unterstützung und vor allen Dingen auch für das „einfach mal machen lassen“, dadurch konnten wir schon so Vieles lernen.

Ich hoffe nächstes Schuljahr an genau diesem Punkt anknüpfen zu können und noch mehr tolle Projekte aus Schülerinitiative aus dem Boden sprießen zu sehen.

Lasst uns dieses Feeling jetzt irgendwie aufbewahren und konservieren, um es immer dann auspacken zu können, wenn es mal nötig ist!

Nun noch viel Spaß beim Weiterschmökern, auf ein tolles vergangenes Schuljahr, ein noch viel tolleres kommendes und auf uns!

Schülersprecherin Eva Endler hat den Text im Sommer 2016 geschrieben. Zu diesem Zeitpunkt besuchte sie die Klassenstufe 9.

Präsentation der Werkstatt „Verkorkste Welt“ (Juli 2016)

Zu einer Vernissage der ganz besonderen Art fanden sich kurz vor Beginn der Sommerferien interessierte Schüler, Eltern und Lehrer im Treppenaufgang des Jenaplan-Gymnasiums ein. Walter Scheinkönig, Recycling-Künstler aus Herzogenaurach, enthüllte mit Unterstützung einiger seiner Werkstatt-Schüler feierlich das Abbild der „Verkorksten Welt“, das die Gruppe in den ersten beiden Trimestern des Schuljahres erstellt hatte. Die imposante 2,30 x 3,00 Meter große Installation, die Besucher jetzt beim Betreten der Schulräume begrüßt, ist aber weit mehr, als eine eigenwillige Variation der Weltkarte. Denn vor das Kleben der rund 5000 Korken hatte Scheinkönig die Recherche gestellt: Wo auf dieser Welt wird die Natur gerade besonders respektlos behandelt? Und gibt es vielleicht auch Beispiele, die Mut machen können – eine Verbesserung der Situation, eine Regeneration der zerstörten Umwelt oder eine Maßnahme zum Schutz der Ressourcen? „Wir haben unheimlich viel über die Welt gelernt. Was es Gutes gibt, und was es Schlechtes gibt“, fasst Sechstklässler Moritz das Projekt zusammen. Was das im Einzelnen ist, kann in Zukunft anhand der roten Fähnchen in den Korken und der zugehörigen Infokarten, die die Schüler erstellt haben, nachvollzogen werden. Geschützt durch eine Acrylglasscheibe kann das Kunstwerk ab dem kommenden Schuljahr auch von Besuchern im 3. Stock des ehemaligen Dr.-Soldan-Gebäudes an der Herderstraße 5 – 9 jederzeit besichtigt werden.


Erlebnispädagogische Nachmittage für die Mittelstufe (Juli 2016)

Ende Juli tauschte die gesamte Mittelstufe für zwei Nachmittage das Klassenzimmer gegen den Soldan-Park: die „Erlebnispädagogischen Nachmittage“, die unter der Federführung der fünf Sozialpädagoginnen geplant worden waren, standen an. Ziele dieses zweimal jährlich stattfindenden Events sind der Ausbau und die Förderung sozialer Kompetenzen, die Stärkung des Wir-Gefühls innerhalb der Klasse und der Stammgruppe, die Förderung der Selbst- und Fremdwahrnehmung sowie die Vertiefung der Reflexionsfähigkeit, beispielsweise in Bezug auf die Kommunikation und die Rollenverteilung innerhalb einer Gruppe.

Los ging es an beiden Tagen mit einem gemeinsamen Picknick im Park – in entspannter Atmosphäre stellten sich Schüler wie Pädagogen auf die anstehenden Aufgaben ein.

Der Zusammenhalt innerhalb der Klasse stand am ersten Tag im Mittelpunkt der Aktionen. Zuerst galt es ein Glas, welches sich in der Mitte eines „Tischtuchs“ befand, eine gewisse Strecke gemeinsam zu transportieren ohne dass es umfällt. Aufgrund der Aufgabenstellung musste sich jeder gleichermaßen einbringen – es galt, eine gemeinsame Strategie zu entwickeln bzw. eine Lösung zu finden. Alle Klassen gingen motiviert an diese Aufgabe heran – mussten sich jedoch teilweise auch mit Misserfolgen auseinandersetzen.

Genau dies ist die Chance der Erlebnispädagogik: um die Aufgabe zu meistern, muss die Klasse ihr Handeln analysieren, reflektieren und gegebenenfalls verbessern. Insbesondere die Abstimmung und die Achtsamkeit untereinander spielen dabei eine große Rolle.

Es folgten zwei weitere erlebnispädagogische Aufgaben, die den Jugendlichen ihr Verhalten und die Dynamik innerhalb der Klasse spiegelten und die den Einzelnen sowie die Gruppe anregten, ihr Handeln zu hinterfragen und zu optimieren.

Der zweite Nachmittag hatte die Stammgruppe im Fokus: In verschiedenen Settings galt es, Herausforderungen zu bewältigen. Beim „Zug fahren“ mussten die Stammgruppen Jamaika, Blue Hole und Madagaskar Teamgeist beweisen. Köpfchen einsetzen und gleichzeitig die Stärken und Schwächen des Einzelnen berücksichtigen war wichtig bei der Station „Puzzle„. Kreativität wiederum musste beim Umsetzen des Mottos „Sommer, Sonne, Meer“ gezeigt werden.

Auch an diesem Tag lag der Blickpunkt nicht nur auf dem Absolvieren der einzelnen Aufgaben – genauso wichtig waren die Herangehensweise der Gruppe, die Motivation des Einzelnen sowie das einfühlsame und wertschätzende Miteinander.
Rückblickend waren es zwei lehrreiche und interessante Nachmittage: die Schüler sind reicher an Erfahrungen geworden, haben die ein oder anderen Einsicht über sich selbst und die Gruppe gewonnen und wurden durch die positiven Erlebnisse gestärkt.


Eine Schule will hoch hinaus – Sommerfest (Juli 2016)

„Bei einer Fernsehserie wäre dieses Sommerfest das Ende der ersten Staffel“, befand Vorstandsmitglied Bernd Beisse. „Man hätte sie nennen können: Wir basteln uns eine Schule!“ Jetzt, sechs Jahre nach seiner Gründung, hat das Jenaplan-Gymnasium Nürnberg seinen ersten Abitur-Jahrgang bestens durchgebracht. Das schreie nach einer zweiten Staffel, so Beisse, die heißen könnte: „Auf dem Weg zur besten Schule Deutschlands!

Vielleicht ein bisschen hoch gegriffen, aber im Soldan-Park ist zu spüren: Nach sechs Jahren Aufbauarbeit, die durchaus einige Rückschläge beinhaltete, sind Euphorie und Aufbruchstimmung keineswegs erloschen; bei den zahlreichen anderen Wortbeiträgen zeigte es sich, dass die „Schulfamilie“ derzeit harmoniert. 

Musik, Theater, Bildende Kunst – keiner dieser kulturellen Aspekte kam zu kurz. Gleich drei Bands standen im Wechsel auf der Bühne. Alle ließen es eher rockig angehen, wobei die „Hanging Bats“ (Hängende Fledermäuse) sogar einen von den Schülern selbst komponierten, arrangierten und getexteten Song präsentierten – worauf Bandleader Steve Ebach besonders stolz war. Die beiden anderen Gruppen um Musiklehrer Radim Divis und Bernd Beisse verließen sich auf Coverversionen zahlreicher Klassiker. Das Publikum wippte entspannt mit – zum Tanzen war es dann doch zu heiß.

„Die zwei Herren in der Badewanne“ und andere Sketche von Loriot gaben Schüler an der Seite des stellvertretenden Schulleiters Patrick Götz zum Besten. Eine Bilderausstellung von Schülerarbeiten unter freiem Himmel rundete den kulturellen Teil ab.

Zudem gab es auf der Bühne auch noch eine große Zahl an Danksagungen: an die Abiturienten, die Absolventen des Mittleren Schulabschlusses und des Quali (auch hier haben alle bestanden), die SMV, an das Pädagogenteam – und sogar an die scheidenden Eltern der Abiturienten, „die allesamt in vielen Funktionen der Genossenschaft und im Schulleben viel zum Erfolg des JPG beigetragen haben“, so das weitere Vorstandsmitglied Andreas Fürsattel.

Den einzigen Wermutstropfen musste Schulleiter Stefan Wagner verkünden: Mit dem Abgang von Melanie Beck gab es doch einen personellen Verlust. Allerdings war die Sozialpädagogin jahrelang von Bamberg nach Nürnberg gependelt und hat sich nun, schweren Herzens, entschieden, in der oberfränkischen Heimat eine neue Stelle anzutreten.

Ein paar Tränchen mag es daher bei der Abschiedszeremonie gegeben haben, sonst aber blieb es entgegen dem Wetterbericht aber trocken während der gesamten Feier, die sich erst nach fünf Stunden gegen 20 Uhr so langsam auflöste.

Es gab aber auch viel zu tun bei diesem Fest: Dosenwerfen, die Erstausgabe der neuen Schülerzeitung „Track“ kaufen, bei der Hitze unbedingt ein Eis und einen Fruchtspieß essen, sich ein Tattoo mit Henna machen lassen (ein Schüler ließ sich tatsächlich „Mama“ auf die Schulter pinseln), sich von Imker Ralf Brönner, dem Vater eines Schülers, das mitgebrachte Bienenvolk zeigen und erklären zu lassen. Natürlich kam man auch nicht an der Kuchentheke, diesmal mit leckerem Cappuccino, und am Grill vorbei.

Für die Sportler gab es gleich zwei Herausforderungen: einen Parcours, auf dem man zuerst Flaschen abwerfen, dann mit dem Bobbycar Slalom fahren, auf Bierkästen Hürdenlaufen, mit dem Hüpfball Limbo machen, mit einem Schwamm Wasser schöpfen und zu guter letzt mit dem Basketball auf den neuen, von Eltern spendierten Korb werfen musste.

Äußerst begehrt, aber auch schwierig war eine Aktion, die sich Susanne und Jens Türk, ebenfalls engagierte Eltern, einfallen ließen: Das kletterbegeisterte Ehepaar hatte in der Krone der altehrwürdigen Eiche ein Seil befestigt, auf dessen einer Seite ein mutiger Proband in ein Geschirr gespannt wurde, auf der anderen Seite war Jens Türk das „Gegengewicht“. Und nun begann das Abenteuer: Es galt, Bierkästen zu stapeln, und der Kletterer musste sich mit ihnen immer weiter nach oben wagen – eine Frage des Muts und der Geschicklichkeit. Während die meisten sich schon nach einem halben Dutzend Kästen verabschiedeten, war Ben Türk – kein Wunder bei den Eltern – mit 24 Kästen der Himmelsstürmer des Tages.

Einer hätte ihn fast noch gepackt. Schulleiter Wagner erwies sich als talentierter Hochstapler, unter dem Beifall und Staunen vieler Schüler und Eltern saß er bereits auf dem 22. Kasten, als der Turm einstürzte.

Ebenfalls hoch hinaus ging es bei der offiziellen Abschlussaktion: Alle Gäste sollten auf einen gelben Zettel etwas Positives über das JPG schreiben, auf einen grünen Zettel einen Wunsch oder Verbesserungsvorschlag für die Zukunft. Diese Zettel wurden an Luftballons befestigt, die dann alle gleichzeitig in den frühen Abendhimmel steigen durften.

Und damit zurück zum Anfang: Ab dem Herbst können wir in der zweiten Staffel der JPG-Serie versuchen, die beste Schule Deutschlands zu werden. Aber lieber vorsichtig Schritt für Schritt, denn beim Bierkastenstapeln haben wir gelernt: Wenn man zu schnell zu hoch hinaus will, kann man auch fallen – und nicht immer steht auf der anderen Seite jemand mit einem Sicherungsseil…



Sozialpraktikum und Ökologieprojekt für Schüler und Schülerinnen der Mittelstufe bei der kroatischen Vogelschutzorganisation Grifon (Mai 2016)

Hier geht es zum Projekt-Blog www.schueler-unter-Geiern.de


Schullandheim-Aufenthalt der Unterstufe (April 2016)

In der zweiten Aprilwoche machten sich alle SchülerInnen der Klassenstufen 5 bis 7, also die Stammgruppen Atlantis und Hawaii, auf den Weg ins Schullandheim nach Feuchtwangen.

Wir erreichten die Jugendherberge gegen 10 Uhr und bezogen als erstes unsere Zimmer. Im Rahmen einer Schullandheimrallye erkundeten wir dann die Aufenthaltsräume und das gesamte Gelände der Jugendherberge. Außerdem fanden wir unter anderem heraus, wie der 1727 erbaute Brunnen am Marktplatz in Feuchtwangen heißt: Röhrenbrunnen nämlich, nach den vier beweglichen Röhren, aus denen das Wasser fließt. Besonders viel Eifer und Engagement bewies bei der Rally eine Gruppe aus Siebtklässlerinnen, die sich „Get on our level“ genannt hatte. Mit Bravour belegten die Mädchen am Ende den ersten Platz.

Großen Anklang fand von Anfang an das tolle Außengelände, welches mit Tischtennisplatten, einem Basketballkorb, einem Beachvolleyballfeld und Schaukeln ausgestattet war. Schön war, dass sich stets MitspielerInnen für ein Tischtennismatch oder für Rundlauf fanden.

Am Nachmittag machten wir uns auf dem Weg zu einem nahe gelegenen Wald, wo wir das Geländespiel „Wild Horses“ starteten. Die Dorfbewohner dreier Dörfer gehen dabei auf die Jagd nach Wildpferden. Mit einer besonders cleveren Strategie und großem Einsatz brachte das Dorf unter der Leitung des „Bürgermeisters“ und Mathematik-/Physiklehrers Herrn Weigel die meisten Wildpferde ins Lager und sicherte sich so den Sieg.

Am Dienstag fand ein Kursstufenprogramm statt. Die 5. Klasse beschäftigte sich mit dem Thema Australien: sie bastelte Didgeridoos und Bumerangs. Die 6. Klasse besuchte einen nahegelegenen Alpaka-Stall – dem schlechten Wetter zum Trotz. Dort unternahmen Jungen und Mädchen einen Spaziergang mit den aus Südamerika stammenden knuffeligen und teilweise widerspenstigen Tieren. King, Pokerface und Adonis zeigten sich gütig – spuckten niemanden an, und wir hatten viel Spaß mit den Alpakas.

Die Siebtklässler hatten eine GPS-Schatzsuche ausgewählt. Mit entsprechenden Geräten ausgestattet machte sich die Klasse in zwei Gruppen auf den Weg, um die 6 Stationen zu finden. Es galt, Teamgeist und Durchhaltevermögen beim Suchen zu beweisen.

Ansbach war unser Ziel am Mittwoch. Dort erfuhren wir im Rahmen der Führung einiges über die Stadtgeschichte und über Kaspar Hauser, der mehrere Jahre dort lebte, bis er an den Folgen eines Attentats starb. Wir löcherten unsere Stadtführer mit Fragen, spazierten in der Parkanlage der Residenz, bestaunten die Kirche St. Johannis und besuchten das Museum zu Kaspar Hauser.

Am Nachmittag teilten wir uns in zwei Gruppen auf: ein Teil besuchte das Brücken-Center und entspannte dort bei einer Kugel Eis oder beim „Shoppen“; der andere Teil vergnügte sich im Erlebnisbad „Aquella“.

Zurück in der Jugendherberge trafen wir uns zu einem Gemeinschaftsabend. Beim Spielen verschiedener lustiger Spiele ließen wir den Tag ausklingen.

Über den Donnerstag schrieben zwei Schülerinnen in ihr Tagebuch:

Für den letzten Abend bzw. den „Bunten Abend“ hatten sich die SchülerInnen ein Lagerfeuer gewünscht. Außerdem haben sich einige von ihnen Showeinlagen und Spiele ausgedacht. So präsentierten 6 Schülerinnen den Cup-Song aus dem Film Pitch-Perfect inklusive einer neu gedichteten Strophe über das Schullandheim:

„Wir sind hier im Schullandheim,

dort haben wir so richtig Spaß:

wir können rennen und springen

und dabei auch ganz viel chillen.

Diese Woche ist richtig cool.

Schullandheim – Schullandheim – Schullandheim.“

Beim Ja-Nein-Spiel wurden sowohl Pädagogen als auch Schülern Fragen zu ihrem Leben bzw. peinlichen Erlebnissen gestellt. Dabei offenbarte sich die ein oder andere Überraschung – mehr wollen wir dazu aber nicht verraten.

Am Freitag fuhren wir nach dem Packen und Aufräumen wieder nach Nürnberg zurück. Müde, aber mit vielen schönen und interessanten Erlebnissen und Erfahrungen kamen wir dort an. Wir werden noch lange an diese tolle Woche zurückdenken.

Heiter und freundlich mit heftigem Schauer – Frühlingsfest mit Wasserschaden (April 2016)

Zum Spaß an der Schule gehört auch, miteinander zu feiern. Und damit besonders viele Eltern und Verwandte das Frühlingsfest besuchen konnten, fand es bereits diesmal am frühen Abend statt. Die Organisatoren aus den Stammgruppen, allen voran die Schülervertreter Eva, Janik und Ben, hatten ein vielfältiges Programm auf die Beine gestellt. Schon im Eingangsbereich zeigte eine Fotowand Schnappschüsse und „Schnipsel“ von den Ereignissen der vergangenen beiden Trimester: strahlende Gesichter auf der Skipiste am Monte Cavallo, Werkeln und Ausprobieren in verschiedensten Werkstätten, das JPG in der Presse und vieles mehr.

In einzelnen Klassenräumen präsentierten Schülergruppen ihre besten Arbeiten aus der Projektwoche vor den Osterferien. Hier standen durchaus ernste und sachbezogene Themen im Mittelpunkt, zum Beispiel die Attentate von Brüssel, die Widerstandsgruppe „Weiße Rose“, modernes Recycling oder die Betrachtung der USA aus verschiedenen Blickwinkeln. Aber auch die Zeit der Römer wurde von der Unterstufe mit selbstgedrehten Filmeinlagen ambitioniert und humorvoll aufbereitet.

Auf den Gängen war das künstlerische Schaffen aus dem Unterricht ebenso zu bewundern, wie die selbst gebauten und lackierten neuen Sitzbänke der Werkstatt „Schulhausgestaltung“. Die wichtigsten Informationen zum Sozialpraktikum im Greifvogel-Schutzzentrum „Grifon“ vermittelte Initiator Holger Peter mit einem Film und diversem Anschauungsmaterial. Bereits zum zweiten Mal reist in den kommenden Pfingstferien eine Gruppe von Mittelstuflern mit ihren Familien nach Kroatien, um dort die gemeinnützige Organisation bei ihrer Arbeit zum Schutz bedrohter Vögel zu unterstützen.

Besonders viel Gedränge herrschte im Raum Florida, wo die Eltern mit Unterstützung der AG Schulleben ein gemütliches Café eingerichtet hatten. Das internationale Buffet kam allseits gut an und das Klassenzimmer wurde schnell zum Mittelpunkt der Feier. Ein Heizkörper, der wohl von zu vielen Menschen gleichzeitig als Sitzgelegenheit genutzt worden war, hielt schließlich dem Druck nicht mehr stand und hätte das diesjährige Frühlingsfest damit beinahe beendet: Ein krachender Lärm, erschrockene Rufe und ein riesiger Schwall Wasser, der quer durch den Raum schoss und alle Anwesenden nass spritzte, sorgten für eine nicht geplante Einlage.

Doch schon nach einer kurzen Schrecksekunde packten Schüler, Lehrer und Eltern zusammen an, um das überflutete „Florida“ zumindest notdürftig trockenzulegen. Dass viele Gäste mit feuchter Kleidung und nassen Haaren weiterfeiern mussten, tat der guten Stimmung keinen Abbruch. Im Gegenteil: Der unter großen Applaus aufgeführte Loriot-Sketch, in dem Lehrer Patrick Götz (alias Herr Müller-Lüdenscheid) und Schüler Tobias (alias Dr. Klöbner) über eine Gummiente in der Badewanne diskutierten, bekam so eine ganz besondere Authentizität.

Eine insgesamt gelungene Premiere für das JPG-Frühlingsfest, wie Schulleiter Dr. Stefan Wagner feststellte: „Unser Dank gilt allen, die mit Präsentationen und Beiträgen das Rahmenprogramm gestaltet haben, und allen Beteiligten für die schönen Stunden!“ Insbesondere durch das beherzte Eingreifen der Anwesenden nach dem einzigen „Schauer“ des Frühlingsfests konnte weiterer Schaden vermieden werden.

Tanzkurs mit Abschlussball der Jahrgangsstufe 9 (März 2016)

Im zweiten Trimester besuchten jeweils sieben Schülerinnen und Schüler der 9. Klasse den Tanzkurs in Kooperation mit der nur wenige Gehminuten entfernten Tanzschule „Tanzparadies Nürnberg – M.Raab“. Jeden Montag lernten dort unsere SchülerInnen für eine Stunde Rumba, Cha-Cha-Cha und Walzer.

Und schließlich war es dann soweit: die NeuntklässlerInnen präsentierten stolz Eltern, Freunden und Pädagogen ihr neu erworbenes Können. Teile des Publikums mischten sich dann nach dem offiziellen Teil ebenfalls unter das begeisterte Tanzvolk.

Die Kursleitung hob besonders lobend hervor, dass die diesjährigen Teilnehmer eine außergewöhnlich harmonische und hilfsbereite Gruppe bildeten, die das Unterrichten sehr angenehm machte.
Für alle Teilnehmer war es ein gelungener und schöner Abend.


Skilager in Südtirol (März 2016)

Mitte März fuhren die 8. und die 9. Klasse mit den Sportlehrern Herr Harbeck und Frau Petzi sowie mit drei weiteren ski- und snowboardbegeisterten Pädagogen nach Italien – genauer gesagt nach Sterzing – ins Skilager. Am Sonntag ging es in aller Früh mit dem Bus los und nach guten sechs Stunden erreichten wir unser Ziel.

Um zu unserer Unterkunft zu gelangen, fuhren wir mit der Gondel zur Mittelstation. Von hier aus erreichten wir die Hütte nach 15 Minuten Fußweg. Unser Gepäck wurde mit dem Skido zur Hütte transportiert. Nach dem Beziehen der Mehrbettzimmer trafen wir uns am Abend, um die wichtigsten Regeln auf der Piste zu besprechen. Verschiedene Kleingruppen stellten anschließend das Wichtigste nochmal pantomimisch dar – es war sehr unterhaltsam und lustig.

Am Montag schnallten wir nach dem Frühstück zum ersten Mal unsere Skier und Snowboards an. Im Vorfeld hatten sich die SchülerInnen in 5 Gruppen eingeteilt: Anfänger Skifahrer, Anfänger Snowboard sowie 3 fortgeschrittene Gruppen.

Der Wettergott hat es in dieser Woche sehr gut mit uns gemeint – bis auf einen Nachmittag hatten wir das Glück, perfektes Winterwetter genießen zu dürfen. Warfen wir nach dem Aufstehen einen Blick aus dem Fenster, so sahen wir blauen Himmel und die Sonne scheinen.

Klasse war auch das Skigebiet: es lässt sich mit den Worten „klein, aber fein“ sehr gut beschreiben. Mehrere blaue und rote Pisten standen uns zur Verfügung. Alle waren in einem guten Zustand; an den Liften gab es wirklich nie Wartezeiten und auch auf den Abfahrten waren wir teilweise alleine unterwegs.

Am Mittwochnachmittag ging es zum Rodeln. Dazu liehen wir in der Mittelstation für jeden Schüler und jede Schülerin einen Schlitten aus. Insgesamt betrug die Rodelstrecke fast 10 Kilometer. Mit etwas Geschick und Talent nahmen die Rodler ordentlich Fahrt auf und einige lieferten sich waghalsige Rennen. Der Spaß kam dabei nicht zu kurz.

Abends trafen wir uns regelmäßig alle gemeinsam im Aufenthaltsraum. Die SchülerInnen hatten stammgruppenweise ein buntes Programm vorbereitet. So traten beispielsweise Acht- und Neuntklässler bei verschiedenen Spielen und Aufgaben gegeneinander an; oder wir ließen den Tag mit dem „Bachelor“ oder dem Champions-League-Spiel der Bayern ausklingen.

Die Freizeit vor und nach dem Abendessen wurde intensiv für Karten- und Brettspiele genutzt. Es entstand ein regelrechter „Mogelmotte“-Hype. Schummeln und Mogeln waren hier ausdrücklich erlaubt.

Auch gab es eine Zimmerolympiade: Bewertet wurden Ordnung und Sauberkeit sowie Kreativität (eine kleine Showeinlage, ein Gedicht, Zimmerdeko und ähnliches). Dabei stand natürlich der Spaß im Vordergrund.

Nach sechs Tagen intensiven Wintersportgenusses fuhren wir am Freitag zurück nach Nürnberg. Es war für alle eine unvergessliche Woche.


Rückblick auf die Werkstatt „Öffentlichkeitsarbeit“ (März 2016)

In der Werkstatt haben wir eine Pressekonferenz geplant. Dazu haben wir zuerst eine To-Do-Liste erstellt, die pro Woche verschiedene Aufgaben vorsah. Jede Schülerin hat pro Woche neue Aufgaben bekommen, die bis nächste Woche bearbeitet und erledigt sein sollte. Unter anderem stand auf der To-Do-Liste, dass wir eine Einladung für eine Pressekonferenz schreiben.

Und am 2.3. war es dann so weit. Wir hatten unsere Pressekonferenz, bei der wir dann jeweils eine Werkstatt pro Teilnehmerin vorgestellt haben.

Letztendlich wurde bereits ein Artikel am 8.3. in der Nürnberger Zeitung abgedruckt.
Die ganze Werkstatt fand, dass es eine interessante Erfahrung war und dass es sehr schön war.

Text: Leonie V. (Jgst. 9) und Cleo (Jgst. 10), Fotos: Leonie S. (Jgst. 9) u.a.

Tag der offenen Tür/Infotag (Jan 2016)

„Ich finde die Stammgruppen gut und die Werkstätten und dass es keine Hausaufgaben gibt“, schallt eine Kinderstimme durch das Treppenhaus am Jenaplan-Gymnasium. Sie ist Teil einer Video-Installation, die Neuntklässler Ben eben erst fertig gestellt hat. Schülerinnen und Schüler, Eltern, Vorstand, Verwaltung und das pädagogische Team kommen darin zu Wort. Sie alle gehören zur Jenaplan-Familie und tragen dazu bei, dass das private Gymnasium mehr ist als eine Schule. Gemeinschaft wird hier groß geschrieben, das ist an diesem Infotag deutlich zu spüren – auch für die Besucher.

Interessierte Familien werden von gemischten Tandem-Teams, bestehend aus einem Jenaplan- Schüler und einem Elternteil, willkommen geheißen und von Station zu Station durch die Schule begleitet. Nach einem Begrüßungsplausch im Café Atlantis besucht man gemeinsam den ersten Themenraum. „Schüler gehen gerne in die Schule“, lautet hier das Motto. Warum das so ist, bringt Zehntklässler Moritz klar auf den Punkt: „Bei uns ist einfach alles ein bisschen schöner.“ Ganz hoch im Kurs stehen bei ihm momentan die Werkstätten, die in den Schulalltag integriert sind: Ob Schulband oder Schach, ob Jenaplan-TV oder Kunst, ob Programmieren oder Ping Pong – bei 30 Angeboten ist für jeden etwas dabei. In altersgemischten Gruppen können Schüler hier eigene Stärken entdecken und neue Erfahrungen machen. Auch spezielle Projekte ermöglichen außergewöhnliche Lernerlebnisse, zum Beispiel das Schulplanspiel zur Drogenpolitik vom vergangenen Sommer. Mit großer Begeisterung sind dabei alle Schüler in die Rollen von Politikern, Interessenvertretern und Journalisten geschlüpft, um Risiken und Möglichkeiten einer Legalisierung von Cannabis zu diskutieren.

Wie „Lernen ohne Druck“ gehen kann, erfahren die Besucher im nächsten Raum. Die Fünftklässlerinnen Anna und Leonie erklären die Funktion des Logbuchs, in dem sie wöchentlich ihre Lernfortschritte dokumentieren. Eltern, Kinder und Pädagogen bleiben so immer auf dem aktuellen Stand über bereits erworbene und noch nachzuholende Kompetenzen. Dabei lernen die Schüler entsprechend dem bayerischen Lehrplan – allerdings ohne Schulnoten. So enthalten die Zeugnisse auch keine Zensuren, sondern eine ausführliche Beschreibung der Lernfortschritte im vergangenen Schuljahr. Erst ab der zehnten Klasse, wenn das Abitur langsam näher rückt, werden zusätzlich die Noten vermerkt.

Keine Schulnoten, das bedeutet nicht nur weniger Druck für die Schüler, sondern auch eine spürbare Entlastung für das gesamte Familienleben. Jana aus der 10. Klasse hat das am eigenen Leib erlebt. „In der Grundschule hatte ich dauernd Streit mit meinen Eltern, wegen Hausaufgaben und Noten und so weiter.“ Anschaulich verdeutlicht sie im dritten Themenraum anhand einer selbst gebauten Balkenwaage, wie das JPG dazu beiträgt, „Familie in Balance“ zu halten: Hausaufgaben, Notendruck und Schulstress fallen weg; die gemeinsame Zeit kann für positive Erlebnisse genutzt werden.

„Gemeinschaft erleben“  lautet das Motto des vierten Themenraums bei diesem Tag der offenen Tür. Fotos und Erzählungen von Projekttagen, Festen, Ausflügen und gemeinsamen Hobbies wie dem Schüler-Eltern-Lehrer-Fußballteam erwarten die Gäste. Gemeinschaft erleben können sie aber auch schon an diesem Tag auf den Fluren und in den Klassenräumen im dritten Stock des Schulgebäudes an der Herderstraße: Das fröhliche Miteinander von Kindern und Erwachsenen, die gemeinsam ihre Schule präsentieren, spricht für sich. Und es wirkt offenbar ansteckend: Einige der kleinen Besucher wollen am liebsten sofort ans Jenaplan-Gymnasium wechseln. Andere vereinbaren Termine für einen Schnuppertag oder lassen sich für einen Schulplatz vormerken. Viel Zuspruch erhalten zum Abschied vor allem die Schülerinnen und Schüler, die ihre Gäste so freundlich empfangen und ganz selbstverständlich von ihrem Alltag am JPG berichtet haben. Einige der Besucher werden sie schon bald in der Schulfamilie willkommen heißen, das steht fest.

Der nächste Infoabend für interessierte Eltern findet statt am Mittwoch, 13. April 2016, um 19 Uhr im Schulgebäude in der Herderstraße 5 – 9 in Nürnberg.

PSD Bank Wettbewerb „Ideen machen Schule“- JPG holt die meisten Stimmen (Dez 2015)

„Lernen soll Spaß machen“, so lautet das Credo der PSD Bank Nürnberg eG. Als Motivationsschub für engagierte und aktive Schüler schreibt sie seit zehn Jahren den Schüler-Wettbewerb „Ideen machen Schule“ aus. Insgesamt 30.000 Euro Preisgeld für kreative Schulvorhaben aus dem fränkischen Raum gab es auch dieses Jahr zu gewinnen. 6.000 Euro davon sollten die drei Schulen mit den meisten Stimmen aus der Online-Abstimmung erhalten. Das Jenaplan-Gymnasium Nürnberg reichte den Projektvorschlag mit dem Titel „Unser trauriger JPG-Schulhof“ ein. In einem zweiwöchigen Voting-Krimi gelang es der JPG-Familie unter Einsatz aller verfügbaren Verwandtschaft, Freunde und Kollegen mit 665 Stimmen die meisten Unterstützer zu mobilisieren und damit ein Preisgeld von 3.000 Euro einzustreichen.

Das Geld soll in die Neugestaltung des Pausenhofs einfließen. Der vielbefahrene Vorplatz des Soldan-Geländes an der westlichen Nürnberger Stadtgrenze ist in den Augen der Schüler wahrlich kein schöner Aufenthalt für die Mittagspause. „Wir Schülersprecher haben uns dazu entschlossen, unserem Leid und der scheinbar ausweglosen Situation ein Ende zu setzen“, begründeten die SMV-Vertreter Eva, Janik und Ben ihren Projektvorschlag beim PSD-Bank-Wettbewerb 2015. Geplant sind neue, dauerhafte Sitzgelegenheiten, Outdoor-Spielgeräte sowie „Unterstell- und Chillmöglichkeiten“, wobei die gesamte Schulfamilie (Schüler, Eltern und Pädagogen) mit Ideen und Einsatz eingebunden werden sollen. „Mit dem Preisgeld können wir endlich einen schönen, bunten und kindgerechten Pausenhof schaffen“, freuen sich die Schülervertreter. „Herzlichen Dank an alle Unterstützer und ein riesiges Dankeschön an die PSD-Bank Nürnberg!“

Startkapital für die digitale Schule –
JPG-Benefizdinner bringt 5.000 Euro Spenden (Nov 2015)

Seit fünf Jahren bereichert das Jenaplan-Gymnasium Nürnberg die regionale Schullandschaft – mit neuen pädagogischen Konzepten und dem Anspruch, den Schülerinnen und Schülern eine zeitgemäße Vorbereitung auf die Anforderungen des (Berufs-) Lebens im 21. Jahrhundert zu bieten. Fünf Jahre Pionierarbeit, bei der sich alle Beteiligten mit überdurchschnittlichem Engagement eingebracht haben, sind ein idealer Anlass, um dies gebührend zu feiern. Der JPG-Vorstand lud dazu Eltern und Förderer der Schule zu einem gehobenen Benefizdinner im Restaurant Schäfer ein.

Ein festlich gedeckter Saal und ein von freundlichen Servicekräften gereichtes „flying buffet“ mit kleinen Köstlichkeiten empfing die Gäste im Restaurant von Tommy Schäfer. Der Spitzenkoch und JPG-Vater hatte auf eigene Kosten ein festliches 4-Gänge-Menü für den Benefizabend komponiert. Die JPG-Vorstände Andreas Fürsattel und Bernd Beisse führten durch das abwechslungsreiche Programm. Ausgewählte Anekdoten aus ereignisreichen fünf Schul- und Lehrjahren erheiterten ebenso wie die Vorstellung des Projekts „Die digitale Schule und das JPG“ begeisterte.

„Bis vor Kurzem glaubten wir noch, externe Experten zu benötigen, um unsere Schüler kompetent auf das digitale Zeitalter vorzubereiten“, erläuterte Bernd Beisse. „Doch wir wurden eines Besseren belehrt. Wir – und insbesondere unsere Kids – schaffen das von ganz alleine!“ Den Ausschlag für diese Erkenntnis gab das Schulplanspiel vom Juli 2015. Eine Woche lang diskutierten die Schüler im demokratischen Diskurs Pro und Contra der Legalisierung von Cannabis. Dabei entwickelte sich eine rege schulinterne Berichterstattung mit Tagesschau und Blog, die von den Schülern nahezu völlig alleine gestemmt wurde. In ihrem eindrucksvollen Vortrag stellten die beiden Schülersprecher Eva und Ben die Höhepunkte der Planspielwoche vor. Diesen Impuls wolle man aufnehmen und weiter entwickeln, so Beisse. Das Benefizdinner sollte das Startkapital für die technische Ausstattung schaffen.

Dank der umtriebigen Organisation des Benefizabends durch Peter und Heike Schmidt konnten viele attraktive Preise von regionalen Unternehmen und Spendern für den unterhaltsamen Teil des Abends gewonnen werden. Neben der stillen Versteigerung einzelner Top-Angebote aus dem Freizeitsport sorgte die von Andreas Fürsattel professionell
geleitete amerikanische Auktion für glänzende Stimmung und freigiebige Beteiligung. Vom Unterwassertrampolin bis zum Restaurant-Gutschein – die Gäste boten, was das Zeug hielt. Über 5.000 Euro kamen auf diese Weise zusammen, die nun komplett in die technische Ausstattung des digitalen JPG fließen sollen.

„Ein toller Abend in wunderschönem Ambiente und mit einem fantastischen Menü“, so das einhellige Fazit der Teilnehmer. Der Vorstand bedankte sich bei den Gästen und Förderern für ihre Großzügigkeit. „Ein ganz besonderer Dank geht an Tommy Schäfer und sein Team sowie unsere Sponsoren, die tolle Preise spendeten und so einen
wunderbaren Abend und ein nicht minder tolles Ergebnis ermöglichten.“

Ein herzliches Dankschön geht im Einzelnen an:
Adidas
Aeoroclub Fürth
Akademie der kochenden Künste – Ralf Mackert
Audi Zentrum Fürth
Emergentia – Stefanie Gemählich
Golfclub Fürth
Hiro Sakao – Fürth
Indoorsport Fürth
InfinitySpa Fürth
Maritim Hotel Nürnberg
Ayurvedagenuss Fürth
Restaurant Schäfer
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Jenaplan-Schüler lesen an Grundschulen vor –
Beteiligung am 12. Bundesweiten Vorlesetag (Nov 2015)

Vor einer Klasse von quirligen Sechsjährigen mit erwartungsvollen Blicken kann einem schon mal das Herz in die Hose rutschen, aber Fünftklässler Sebastian blieb cool. So wie Karli und Martin aus dem Kinderbuch „Der Tag an dem ich cool wurde“ von Juma Kliebenstein, das er mitgebracht hatte. Einzelne Versprecher irritierten weder seine Zuhörer noch ihn selbst; mucksmäuschenstill war es in der 1d der Reutersbrunnenschule. Nach eineinhalb Kapiteln – man kannte inzwischen Karli, Martin und die fiesen Raufbolde der Schülergang Fab Five – zeigte Sebastian noch die Plakatrolle selbst gemalter Bilder und Informationen, die er zu dem Buch gebastelt hatte. Die kleinen Zuhörer lauschten interessiert und aufmerksam; gerne beantwortete Sebastian ihnen auch Fragen zum Rest der Geschichte und zu dem E-book, aus dem er vorgelesen hatte.

Bereits zum zweiten Mal beteiligte sich das Jenaplan-Gymnasium in diesem Jahr am Vorlesetag, einer Aktion von Stiftung Lesen, Deutsche Bahn Stiftung und der Wochenzeitung Die Zeit. Mehr als 100.000 Aktionen fanden bundesweit am Freitag, dem 20. November, statt, einige mit Beteiligung von Politikern und Prominenten. Nachdem die JPG-Schüler im vergangenen Jahr in Kinderkliniken in Nürnberg, Fürth und Erlangen vorgelesen hatten, standen diesmal vier Grundschulen auf dem Programm.

Erneut war die Aktion für beide Seiten ein Erlebnis. Auch in der Nürnberger Wahlerschule sowie in der Maischule und der Humanistischen Grundschule in Fürth hatten Zuhörer wie Vorleser großen Spaß mit Büchern und Geschichten. „Die haben gesagt, nächstes Jahr soll ich unbedingt wiederkommen“, strahlte Lisa beim Verlassen des Klassenzimmers – ein tolles Kompliment für die 11jährige Vorleserin! Und als die Jenaplaner das alt-ehrwürdige Schulhaus in der Reuterbrunnenstraße wieder verließen, nahmen sie neben selbst gemalten Dankeschönkarten und Weihnachtslebkuchen auch viel positive Erfahrung und schöne Erinnerungen mit nach Hause.

Schüleraustausch mit Blanquefort/Besuch der französischen Gastschüler (Oktober 2015)

Fröhliche Gesichter und ein Mix aus französischen und deutschen Begrüßungen auf dem Hof des Jenaplan-Gymnasiums: Ein halbes Jahr nach dem Besuch der JPG-ler in der Region Bordeaux waren die Schülerinnen und Schüler der Partnerschulen in Nürnberg angekommen. Nach der ersten Übernachtung in ihren Familien stand am nächsten Tag ein Bummel durch die Nürnberger Altstadt auf dem Programm. In Südfrankreich hatte man die deutschen Schüler mit Crêpes und landestypischem Wein verwöhnt, hier lernten die Gäste im Gegenzug eine „typisch fränkische Brotzeit“ mit Bratwürsten und Bier kennen.

Ein Besuch in der bayerischen Landeshauptstadt München bot Gelegenheit zu Sightseeing und Shopping. Mindestens genauso gut kam aber der gemeinsame Ausflug in die Fränkische Schweiz an: Neben dem Besuch der Teufelshöhle in Pottenstein sorgte vor allem die Sommerrodelbahn für Begeisterung, die glücklicherweise trotz winterlicher Temperaturen geöffnet hatte.

Natürlich wollten die französischen Lehrer und Schüler auch den Alltag an einem deutschen Jenaplan-Gymnasium kennenlernen. Beim Besuch von Stammgruppen und Fachunterricht erhielten sie einen Eindruck von Lernmethoden und gemeinschaftlichem Miteinander am JPG. Ein Foto-Rückblick und ein Abschiedsbuffet mit Eltern beendete die Schulwoche für die Besucher. Die Wochenendplanung übernahmen die Gastfamilien – je nach persönlichen Vorlieben standen Kino, Bowling oder andere Unternehmungen auf dem Programm.

Dass inzwischen echte Freundschaften zwischen deutschen und französischen Schülerinnen und Schülern entstanden sind, wurde eine Woche später bei der Abfahrt der Gäste deutlich. Nach einer viel zu kurzen Nacht fiel der Abschied schwer, und bevor der Bus gegen 4 Uhr 30 morgens abfuhr, wurden bereits Pläne für die nächsten Besuche geschmiedet. Südfrankreich ist schließlich immer eine Reise wert!

Abschlussfahrt der 12. Klasse nach Amsterdam (September 2015)

Das Schuljahr war gerade mal einen Tag alt, da machten sich die frischgebackenen Q12er schon wieder auf die Reise. Amsterdam hatte sich die Gruppe als Zielort ausgesucht, um vor der heißen Phase der Abiturvorbereitungen noch einmal gemeinsam die Seele baumeln zu lassen.

Die Bootsfahrt durch die Grachten eignete sich hervorragend, um einen Eindruck des historischen Zentrums der niederländischen Hauptstadt zu bekommen. Inspirationen ganz anderer Art konnten sich Schülerinnen und Schüler bei einem Ausflug in das Stedelijk Museum für moderne Kunst holen.

Um das holländische Lebensgefühl noch besser kennenzulernen, unternahm die ganze Gruppe eine Radtour zu den „versteckten Ecken“ der Stadt und besuchte einen typischen Wochenmarkt. Und natürlich blieb auch noch Zeit für individuelle Unternehmungen. Ein tolles Gemeinschaftserlebnis, das die Q12er sicher in Erinnerung behalten werden.

Sommerfest (Juli 2015)

Aus Respekt vor dem Sturmtief Zeljko war das knallbunte Festzelt noch vor Eintrudeln der ersten Gäste wieder abgebaut worden. Das war aber auch das einzige Zugeständnis an den Wettergott – von ein bisschen Gegenwind lassen sich die Jenaplaner schließlich nicht einschüchtern.

Die Stammgruppen boten selbst gemixte Smoothies, frisch gebackene Waffeln, Hot Dogs und Eis an, während unter den uralten Bäumen im Park an der Herderstraße verschiedene Vertreter des JPG eine Bilanz des vergangenen Schuljahres zogen. Schulleiter Stefan Wagner zeigte sich besonders stolz auf das Engagement der Schülerinnen und Schüler: Sie hatten nicht nur im Fachunterricht Leistung gezeigt, sondern auch die Vorbereitung und Durchführung von Projekttagen, Info-Veranstaltungen, Festen und Präsentationen tatkräftig unterstützt.

Die Jungen und Mädchen der 9. und 10. Klassen, die freiwillig an externen Prüfungen zum Quali bzw. zum MSA teilgenommen hatten, erhielten viel Applaus: Mit ihrem erfolgreichen Abschneiden haben die Gymnasiasten bewiesen, dass die staatlich anerkannten Abschlüsse auch mit den Lernmethoden der Jenaplan-Pädagogik erreicht werden können.

Ebenfalls besondere Anerkennung bekamen die Mitglieder der SMV, die mit großem Engagement die Belange der Schülerschaft gegenüber Schulleitung, Vorstand und Eltern-AGs vertreten.

 Die musikalischen Beiträge von Gitarren- und Trommelgruppe, Small Band und der Schülerband The Prill zeigten, dass im Rahmen des rhythmisierten Ganztagesunterrichtes auch die Kreativität ihren Platz findet. Davon zeugten auch die vielfältigen Kunstwerke, die im Rahmen des Vernetzten Lernens beim Biologie-Projekt entstanden waren.

 Auf großes Interesse stieß bei den Eltern eine Zusammenfassung des Politischen Planspiels zum Thema Cannabis-Legalisierung, bei dem alle Schüler der Klassenstufen 5 bis 10 eine Woche lang in die Rollen von Politikern und Interessenvertretern geschlüpft waren. Kurz vor den Sommerferien hatte das pädagogische Team die Schüler damit vor eine besondere Herausforderung gestellt, die begeistert angenommen wurde: Die Jugendlichen arbeiteten sich in gesundheitliche und rechtliche Aspekte der Drogenpolitik ein; sie sichteten wissenschaftliche Studien und ordneten Stellungnahmen ein, um sich dann selbst eine Meinung zu bilden und sie in Gruppendiskussionen zu vertreten. Alle Beteiligten waren mit großem Eifer bei der Sache gewesen, und der Elternbeirat sprach dem Team seinen besonderen Dank dafür aus, mit hohem Arbeitsaufwand Projekte wie dieses zu ermöglichen.

 Ein großes Dankeschön, viel Lob und außerdem Blumen und Schokolade gab es dann auch noch vom Vorstand der Jenaplan-Gymnasium Genossenschaft – und zwar für Lehrer, Pädagogen, die engagierte Verwaltung und natürlich für Schüler und Eltern, die das Gymnasium auch im fünften Jahr seines Bestehens getragen haben.

Planspiel Demokratie und Suchtgefahren (Juli 2015)

Cannabis auf Rezept oder gar frei verkäuflich? Was von Politik und Medien rege diskutiert wird, beschäftigt kurz vor den Sommerferien die Schülerinnen und Schüler des Jenaplan-Gymnasiums. Im Rahmen eines Planspiels übernehmen sie eine Woche lang die Rollen von Politikern, Interessenvertretern und Journalisten und diskutieren medizinische, soziale, wirtschaftliche und juristische Konsequenzen einer Legalisierung von Cannabis.

In kleinen Gruppen sitzen die Schüler über Laptops zusammen und lesen, diskutieren oder feilen an Formulierungen. In den vergangenen Tagen haben sie sich Fachwissen angeeignet, das sie nun den Mitschülern – besser gesagt: den anderen Gremien, Abgeordneten und Journalisten – präsentieren wollen. Klara und Tilo, 14 und 15 Jahre alt, fanden das Thema Cannabis anfangs gar nicht so spannend. Als sie aber herausfanden, dass der Stoff von anerkannten Wissenschaftlern für weit weniger gefährlich gehalten wird als Alkohol, wurden sie neugierig und suchten weitere Informationen.

Das Planspiel ist in dieser Form eine neue Erfahrung für Schüler und Lehrer am JPG. Die Jugendlichen erleben Meinungsbildung, Umgang mit wissenschaftlich fundierten Ergebnissen, Lobbyismus und die Herausforderungen des politischen und demokratischen Prozesses, während sie sich gleichzeitig mit den Gefahren von Suchtmitteln auseinandersetzen. Aber sie sind sich einig: Nach einem kurzen Eingewöhnen in die ungewohnte Struktur macht das selbstständige Arbeiten im Planspiel großen Spaß.

Die älteren Schüler aus den Jahrgangsstufen 9 und 10 bilden Bundestag und Bundesrat, wobei die Mehrheitsverhältnisse der aktuellen Kammern auf die Schülerzahlen umgerechnet wurden. Ihre Aufgabe ist es, sich in den Ausschüssen über die Thematik aus verschiedenen Blickwinkeln aufklären zu lassen, denn nur so können sie sich eine Argumentationsstrategie erarbeiten. Nachdem sie zunächst den Standpunkt ihrer jeweiligen „Partei“ recherchiert haben, wird der Fraktionszwang Mitte der Woche aufgehoben. Dann gilt es, sich selbst eine Meinung zu bilden, sie im „Parlament“ zu vertreten und Andersdenkende zu überzeugen.

Und dann ist da noch die Presse, deren Vertreter ebenfalls Schülerinnen und Schüler sind. Ihre Rolle besteht darin, Interviews zu führen, Pressekonferenzen zu besuchen sowie täglich eine Nachrichtensendung über die aktuellen Entwicklungen zu produzieren. Zu sehen ist all das auf der eigens erstellten Homepage zum Planspiel. Die Webseite wird auch nach der Projektwoche Eltern, Schülerinnen und Schülern sowie der Öffentlichkeit für ein Jahr zur Verfügung stehen, um über das Thema Drogen- und Suchtmittelkonsum zu informieren.

Dort wird auch nachzulesen sein, welcher Gesetzesentwurf zum Thema Cannabis sich bei der „Parlamentsabstimmung“ Ende der Woche durchsetzt. Bei der Vielfalt der Meinungen innerhalb der Schülerschaft kann es nur ein Kompromiss sein – wie in der realen Politik.

Schüler unter Geiern – Sozialpraktikum in Kroatien (Juni 2015)

Ein Bericht von Holger Peter, Organisator und Vater einer JPG-Schülerin

Es begann als Versuchsballon – am Ende waren wir Jenaplaner tatsächlich die Überflieger. Seit gut einem Jahrzehnt fahren wir (die Familie Brammer/Tochter Jana in der Stammgruppe Jamaica) nach Kroatien, seit einigen Jahren unterstützen wir als Volunteers jährlich das Greifvogelprojekt von Dr. Goran Susic.
Als dieses Ende 2012 unter dubiosen Umständen von der Insel Cres vertrieben wurde, waren wir geschockt, aber auch entschlossen, dieses vorbilldliche Umweltschutzprojekt weiter zu unterstützen. Es begann nahezu bei Null, in einem eingefallenen Jagdhäuschen im Gebiet Crnika unweit des Städtchens Sveti Juraj auf dem Festland.
Das Haus war bald renoviert, die Volière mit Hilfe von Rangern des Naturparks Velebit wieder errichtet. Doch es fehlte an allen Ecken und Enden: kein Strom, kein Wasser (nur eine Zisterne), noch keine Besucher, weil die neue Adresse vor allem den Touristen kein Begriff war.
Wir haben schon vieles unternommen, um zu helfen (Spendenprojekte, Flyer entwerfen, Kontakte zu deutschen Umweltschutzorganisation knüpfen), dann haben wir überlegt, was wir noch tun könnten. Da kam der Lichtblitz: Man könnte doch mit Schülern des JPG hinfahren, um beim Neuaufbau anzupacken.

Angedacht war anfangs ein Aufenthalt mit vielleicht sechs bis zehn Schülern auf dem nahen Campingplatz, dazu zwei, drei Eltern/Lehrer als Aufsichtspersonen. Doch spätestens, als die Schule signalisierte, dass das Ganze als Sozialpraktikum anerkannt werden könne, entwickelte sich eine unglaubliche Eigendynamik. Am Ende, nach der Werbung im Intranet und einem Info-Abend im JPG, waren es sage und schreibe 36 Personen (23 Kinder/Jugendliche und 13 Erwachsene), die in Sveti Juraj in verschiedenen Ferienwohnungen untergebracht waren.
Die Logistik war zwar aufwändig, aber sie klappte mit „kroatischer“ Flexibilität fast perfekt. Jeder Volunteer konnte an einer Wanderung durch den beeindrucken Nationalpark Nördlicher Velebit (bis auf 1700 Meter Höhe) und einer Bootstour zu den Brutfelsen der immer noch bedrohten Gänsegeier auf der Insel Prvic mit anschließendem Besuch einer einsamen Badebucht teilnehmen, alle bekamen ihr Volunteer-T-Shirt – und keiner musste verhungern.

Das Wichtigste war jedoch das Praktikum selbst: Kräftig hinlangen mussten wir von Beginn an, um kleinere Felsen und Steine des Karstgesteins in Gabionen (Steinkörbe) zu verfrachten, die als Windschutz, Abwehr von Braunbären und eventuell zukünftige Nistmöglichkeit für die Greifvögel dienen sollen.Hand in Hand wurde gearbeitet – und auch hier wieder die Eigendynamik. Eine(r) steckte die/den anderen mit Arbeitseifer an, die Schubkarren rollten im Akkord den Hang herab und hinauf und dann über den selbst gerodeten Pfad hin zur Volière. So war diese Arbeit im Prinzip nach drei, vier Tagen gelaufen – ein neuer Auftrag musste her.
Die Idee hatten mit Peter Schmidt und Bernhard Neukam zwei Väter: Die „Müllhalde“ mit altem Bauholz hinter dem Ausstellungshaus war zum einen kein Hingucker, zum anderen verschenkter Platz. So reifte der Gedanke, dort einen Rastplatz für Besucher zu errichten. Goran musste erst überzeugt werden – konnte aber dann seinen Augen nicht trauen. Wenige Stunden später war das Areal befreit von zentnerweise Holz, dichten Büschen, Felsbrocken und Unrat. Mit etwas Kies wurde die Fläche eingeebnet. Nun mussten ein paar große Felsbrocken her. Und aus den Holzresten sollten Bänke gezimmert werden. Die Väter gaben eine Kurzeinleitung, dann übernahmen die Schüler. Und so schafften wir es tatsächlich in kürzester Zeit einen Rastplatz zu schaffen, in dessen Mitte bei unserer Abschiedsparty bei Traumwetter der Grill loderte. Viele glückliche Gesichter, vor allem als Goran jedem eine Urkunde in die Hand drückte und sagte, dass wir „the best group ever“ waren.

Kein Wunder: Andere Schüler hatten den einfach vollgestopften Bauwagen komplett ausgeräumt, Regale gezimmert und angebracht, so dass hinterher Werkzeug und Material fast so ordentlich verstaut waren wie beim OBI. Das Reinigen der Geier-Transportkäfige, der Federn, der Glasscheiben zur Volière, das Füttern der Vögel und das Entfernen der alten Kadaver gehörten zu den weiteren Aufgaben. Und außerdem waren immer wieder Schüler im Gelände unterwegs, um Exkursionen für den Biologie-Unterricht zu unternehmen. Denn Herr Kollmar hatte Kompetenzpunkte versprochen, wenn man sich mit der dortigen Fauna und Flora auseinander setzt.
Die war durchaus spannend, so entdeckte schon bald ein Duo die Höhle einer sehr giftigen Hornviper – davon gab es ebenso Fotos wie von allerlei anderem Getier und Gewächs.
Die Geselligkeit kam auch nicht zu kurz, abends trafen sich Jung und Alt in den Lokalen rund um das Hafenbecken, genossen die herrlichen Sonnenuntergänge über den Inseln, die milden Abende, das mediterrane Essen und zum Abschluss auch einmal einen Slivowitz (nur die Erwachsenen natürlich).

Fazit: Wir müssen nächstes Jahr wieder kommen, das haben sich nicht nur unsere kroatischen Freunde gewünscht, sondern auch schon einige Schüler und Eltern. Schließlich gibt es noch einiges zu tun, das Zentrum ist noch lange nicht fertig. Wenn die Schulleitung auch 2016 dieses Projekt als Sozialpraktikum anerkennt, dürfte es eine Wiederholung geben. Denn mein Eindruck war: Während die Schüler immer selbständiger wurde und an ihren Aufgaben wuchsen, haben sich die Eltern mit der Zeit immer jünger und unbefangener gefühlt. Und nächstes Jahr wird ein Wunsch wohl in Erfüllung gehen: Dr. Susic hatte nach der Übertragung der beeindruckenden Geier-Freilassung in den kroatischen Hauptnachrichten einen erfreulichen Anruf vom Direktor des Energieversorgungsunternehmes HEP. Der versprach, die Station endlich an das Stromnetz anzuschließen – und das kostenlos. Dann können wir uns nächstes Jahr in der Mittagspause endlich einen Kaffee kochen…