Berichte 2015

PSD Bank Wettbewerb „Ideen machen Schule“- JPG holt die meisten Stimmen (Dez 2015)

„Lernen soll Spaß machen“, so lautet das Credo der PSD Bank Nürnberg eG. Als Motivationsschub für engagierte und aktive Schüler schreibt sie seit zehn Jahren den Schüler-Wettbewerb „Ideen machen Schule“ aus. Insgesamt 30.000 Euro Preisgeld für kreative Schulvorhaben aus dem fränkischen Raum gab es auch dieses Jahr zu gewinnen. 6.000 Euro davon sollten die drei Schulen mit den meisten Stimmen aus der Online-Abstimmung erhalten. Das Jenaplan-Gymnasium Nürnberg reichte den Projektvorschlag mit dem Titel „Unser trauriger JPG-Schulhof“ ein. In einem zweiwöchigen Voting-Krimi gelang es der JPG-Familie unter Einsatz aller verfügbaren Verwandtschaft, Freunde und Kollegen mit 665 Stimmen die meisten Unterstützer zu mobilisieren und damit ein Preisgeld von 3.000 Euro einzustreichen.

Das Geld soll in die Neugestaltung des Pausenhofs einfließen. Der vielbefahrene Vorplatz des Soldan-Geländes an der westlichen Nürnberger Stadtgrenze ist in den Augen der Schüler wahrlich kein schöner Aufenthalt für die Mittagspause. „Wir Schülersprecher haben uns dazu entschlossen, unserem Leid und der scheinbar ausweglosen Situation ein Ende zu setzen“, begründeten die SMV-Vertreter Eva, Janik und Ben ihren Projektvorschlag beim PSD-Bank-Wettbewerb 2015. Geplant sind neue, dauerhafte Sitzgelegenheiten, Outdoor-Spielgeräte sowie „Unterstell- und Chillmöglichkeiten“, wobei die gesamte Schulfamilie (Schüler, Eltern und Pädagogen) mit Ideen und Einsatz eingebunden werden sollen. „Mit dem Preisgeld können wir endlich einen schönen, bunten und kindgerechten Pausenhof schaffen“, freuen sich die Schülervertreter. „Herzlichen Dank an alle Unterstützer und ein riesiges Dankeschön an die PSD-Bank Nürnberg!“

Startkapital für die digitale Schule –
JPG-Benefizdinner bringt 5.000 Euro Spenden (Nov 2015)

Seit fünf Jahren bereichert das Jenaplan-Gymnasium Nürnberg die regionale Schullandschaft – mit neuen pädagogischen Konzepten und dem Anspruch, den Schülerinnen und Schülern eine zeitgemäße Vorbereitung auf die Anforderungen des (Berufs-) Lebens im 21. Jahrhundert zu bieten. Fünf Jahre Pionierarbeit, bei der sich alle Beteiligten mit überdurchschnittlichem Engagement eingebracht haben, sind ein idealer Anlass, um dies gebührend zu feiern. Der JPG-Vorstand lud dazu Eltern und Förderer der Schule zu einem gehobenen Benefizdinner im Restaurant Schäfer ein.

Ein festlich gedeckter Saal und ein von freundlichen Servicekräften gereichtes „flying buffet“ mit kleinen Köstlichkeiten empfing die Gäste im Restaurant von Tommy Schäfer. Der Spitzenkoch und JPG-Vater hatte auf eigene Kosten ein festliches 4-Gänge-Menü für den Benefizabend komponiert. Die JPG-Vorstände Andreas Fürsattel und Bernd Beisse führten durch das abwechslungsreiche Programm. Ausgewählte Anekdoten aus ereignisreichen fünf Schul- und Lehrjahren erheiterten ebenso wie die Vorstellung des Projekts „Die digitale Schule und das JPG“ begeisterte.

„Bis vor Kurzem glaubten wir noch, externe Experten zu benötigen, um unsere Schüler kompetent auf das digitale Zeitalter vorzubereiten“, erläuterte Bernd Beisse. „Doch wir wurden eines Besseren belehrt. Wir – und insbesondere unsere Kids – schaffen das von ganz alleine!“ Den Ausschlag für diese Erkenntnis gab das Schulplanspiel vom Juli 2015. Eine Woche lang diskutierten die Schüler im demokratischen Diskurs Pro und Contra der Legalisierung von Cannabis. Dabei entwickelte sich eine rege schulinterne Berichterstattung mit Tagesschau und Blog, die von den Schülern nahezu völlig alleine gestemmt wurde. In ihrem eindrucksvollen Vortrag stellten die beiden Schülersprecher Eva und Ben die Höhepunkte der Planspielwoche vor. Diesen Impuls wolle man aufnehmen und weiter entwickeln, so Beisse. Das Benefizdinner sollte das Startkapital für die technische Ausstattung schaffen.

Dank der umtriebigen Organisation des Benefizabends durch Peter und Heike Schmidt konnten viele attraktive Preise von regionalen Unternehmen und Spendern für den unterhaltsamen Teil des Abends gewonnen werden. Neben der stillen Versteigerung einzelner Top-Angebote aus dem Freizeitsport sorgte die von Andreas Fürsattel professionell
geleitete amerikanische Auktion für glänzende Stimmung und freigiebige Beteiligung. Vom Unterwassertrampolin bis zum Restaurant-Gutschein – die Gäste boten, was das Zeug hielt. Über 5.000 Euro kamen auf diese Weise zusammen, die nun komplett in die technische Ausstattung des digitalen JPG fließen sollen.

„Ein toller Abend in wunderschönem Ambiente und mit einem fantastischen Menü“, so das einhellige Fazit der Teilnehmer. Der Vorstand bedankte sich bei den Gästen und Förderern für ihre Großzügigkeit. „Ein ganz besonderer Dank geht an Tommy Schäfer und sein Team sowie unsere Sponsoren, die tolle Preise spendeten und so einen
wunderbaren Abend und ein nicht minder tolles Ergebnis ermöglichten.“

Ein herzliches Dankschön geht im Einzelnen an:
Adidas
Aeoroclub Fürth
Akademie der kochenden Künste – Ralf Mackert
Audi Zentrum Fürth
Emergentia – Stefanie Gemählich
Golfclub Fürth
Hiro Sakao – Fürth
Indoorsport Fürth
InfinitySpa Fürth
Maritim Hotel Nürnberg
Ayurvedagenuss Fürth
Restaurant Schäfer
skydive colibri · Fallschirmspringen · Thalmässing

Jenaplan-Schüler lesen an Grundschulen vor –
Beteiligung am 12. Bundesweiten Vorlesetag (Nov 2015)

Vor einer Klasse von quirligen Sechsjährigen mit erwartungsvollen Blicken kann einem schon mal das Herz in die Hose rutschen, aber Fünftklässler Sebastian blieb cool. So wie Karli und Martin aus dem Kinderbuch „Der Tag an dem ich cool wurde“ von Juma Kliebenstein, das er mitgebracht hatte. Einzelne Versprecher irritierten weder seine Zuhörer noch ihn selbst; mucksmäuschenstill war es in der 1d der Reutersbrunnenschule. Nach eineinhalb Kapiteln – man kannte inzwischen Karli, Martin und die fiesen Raufbolde der Schülergang Fab Five – zeigte Sebastian noch die Plakatrolle selbst gemalter Bilder und Informationen, die er zu dem Buch gebastelt hatte. Die kleinen Zuhörer lauschten interessiert und aufmerksam; gerne beantwortete Sebastian ihnen auch Fragen zum Rest der Geschichte und zu dem E-book, aus dem er vorgelesen hatte.

Bereits zum zweiten Mal beteiligte sich das Jenaplan-Gymnasium in diesem Jahr am Vorlesetag, einer Aktion von Stiftung Lesen, Deutsche Bahn Stiftung und der Wochenzeitung Die Zeit. Mehr als 100.000 Aktionen fanden bundesweit am Freitag, dem 20. November, statt, einige mit Beteiligung von Politikern und Prominenten. Nachdem die JPG-Schüler im vergangenen Jahr in Kinderkliniken in Nürnberg, Fürth und Erlangen vorgelesen hatten, standen diesmal vier Grundschulen auf dem Programm.

Erneut war die Aktion für beide Seiten ein Erlebnis. Auch in der Nürnberger Wahlerschule sowie in der Maischule und der Humanistischen Grundschule in Fürth hatten Zuhörer wie Vorleser großen Spaß mit Büchern und Geschichten. „Die haben gesagt, nächstes Jahr soll ich unbedingt wiederkommen“, strahlte Lisa beim Verlassen des Klassenzimmers – ein tolles Kompliment für die 11jährige Vorleserin! Und als die Jenaplaner das alt-ehrwürdige Schulhaus in der Reuterbrunnenstraße wieder verließen, nahmen sie neben selbst gemalten Dankeschönkarten und Weihnachtslebkuchen auch viel positive Erfahrung und schöne Erinnerungen mit nach Hause.

Schüleraustausch mit Blanquefort/Besuch der französischen Gastschüler (Oktober 2015)

Fröhliche Gesichter und ein Mix aus französischen und deutschen Begrüßungen auf dem Hof des Jenaplan-Gymnasiums: Ein halbes Jahr nach dem Besuch der JPG-ler in der Region Bordeaux waren die Schülerinnen und Schüler der Partnerschulen in Nürnberg angekommen. Nach der ersten Übernachtung in ihren Familien stand am nächsten Tag ein Bummel durch die Nürnberger Altstadt auf dem Programm. In Südfrankreich hatte man die deutschen Schüler mit Crêpes und landestypischem Wein verwöhnt, hier lernten die Gäste im Gegenzug eine „typisch fränkische Brotzeit“ mit Bratwürsten und Bier kennen.

Ein Besuch in der bayerischen Landeshauptstadt München bot Gelegenheit zu Sightseeing und Shopping. Mindestens genauso gut kam aber der gemeinsame Ausflug in die Fränkische Schweiz an: Neben dem Besuch der Teufelshöhle in Pottenstein sorgte vor allem die Sommerrodelbahn für Begeisterung, die glücklicherweise trotz winterlicher Temperaturen geöffnet hatte.

Natürlich wollten die französischen Lehrer und Schüler auch den Alltag an einem deutschen Jenaplan-Gymnasium kennenlernen. Beim Besuch von Stammgruppen und Fachunterricht erhielten sie einen Eindruck von Lernmethoden und gemeinschaftlichem Miteinander am JPG. Ein Foto-Rückblick und ein Abschiedsbuffet mit Eltern beendete die Schulwoche für die Besucher. Die Wochenendplanung übernahmen die Gastfamilien – je nach persönlichen Vorlieben standen Kino, Bowling oder andere Unternehmungen auf dem Programm.

Dass inzwischen echte Freundschaften zwischen deutschen und französischen Schülerinnen und Schülern entstanden sind, wurde eine Woche später bei der Abfahrt der Gäste deutlich. Nach einer viel zu kurzen Nacht fiel der Abschied schwer, und bevor der Bus gegen 4 Uhr 30 morgens abfuhr, wurden bereits Pläne für die nächsten Besuche geschmiedet. Südfrankreich ist schließlich immer eine Reise wert!

Abschlussfahrt der 12. Klasse nach Amsterdam (September 2015)

Das Schuljahr war gerade mal einen Tag alt, da machten sich die frischgebackenen Q12er schon wieder auf die Reise. Amsterdam hatte sich die Gruppe als Zielort ausgesucht, um vor der heißen Phase der Abiturvorbereitungen noch einmal gemeinsam die Seele baumeln zu lassen.

Die Bootsfahrt durch die Grachten eignete sich hervorragend, um einen Eindruck des historischen Zentrums der niederländischen Hauptstadt zu bekommen. Inspirationen ganz anderer Art konnten sich Schülerinnen und Schüler bei einem Ausflug in das Stedelijk Museum für moderne Kunst holen.

Um das holländische Lebensgefühl noch besser kennenzulernen, unternahm die ganze Gruppe eine Radtour zu den „versteckten Ecken“ der Stadt und besuchte einen typischen Wochenmarkt. Und natürlich blieb auch noch Zeit für individuelle Unternehmungen. Ein tolles Gemeinschaftserlebnis, das die Q12er sicher in Erinnerung behalten werden.

Sommerfest (Juli 2015)

Aus Respekt vor dem Sturmtief Zeljko war das knallbunte Festzelt noch vor Eintrudeln der ersten Gäste wieder abgebaut worden. Das war aber auch das einzige Zugeständnis an den Wettergott – von ein bisschen Gegenwind lassen sich die Jenaplaner schließlich nicht einschüchtern.

Die Stammgruppen boten selbst gemixte Smoothies, frisch gebackene Waffeln, Hot Dogs und Eis an, während unter den uralten Bäumen im Park an der Herderstraße verschiedene Vertreter des JPG eine Bilanz des vergangenen Schuljahres zogen. Schulleiter Stefan Wagner zeigte sich besonders stolz auf das Engagement der Schülerinnen und Schüler: Sie hatten nicht nur im Fachunterricht Leistung gezeigt, sondern auch die Vorbereitung und Durchführung von Projekttagen, Info-Veranstaltungen, Festen und Präsentationen tatkräftig unterstützt.

Die Jungen und Mädchen der 9. und 10. Klassen, die freiwillig an externen Prüfungen zum Quali bzw. zum MSA teilgenommen hatten, erhielten viel Applaus: Mit ihrem erfolgreichen Abschneiden haben die Gymnasiasten bewiesen, dass die staatlich anerkannten Abschlüsse auch mit den Lernmethoden der Jenaplan-Pädagogik erreicht werden können.

Ebenfalls besondere Anerkennung bekamen die Mitglieder der SMV, die mit großem Engagement die Belange der Schülerschaft gegenüber Schulleitung, Vorstand und Eltern-AGs vertreten.

 Die musikalischen Beiträge von Gitarren- und Trommelgruppe, Small Band und der Schülerband The Prill zeigten, dass im Rahmen des rhythmisierten Ganztagesunterrichtes auch die Kreativität ihren Platz findet. Davon zeugten auch die vielfältigen Kunstwerke, die im Rahmen des Vernetzten Lernens beim Biologie-Projekt entstanden waren.

 Auf großes Interesse stieß bei den Eltern eine Zusammenfassung des Politischen Planspiels zum Thema Cannabis-Legalisierung, bei dem alle Schüler der Klassenstufen 5 bis 10 eine Woche lang in die Rollen von Politikern und Interessenvertretern geschlüpft waren. Kurz vor den Sommerferien hatte das pädagogische Team die Schüler damit vor eine besondere Herausforderung gestellt, die begeistert angenommen wurde: Die Jugendlichen arbeiteten sich in gesundheitliche und rechtliche Aspekte der Drogenpolitik ein; sie sichteten wissenschaftliche Studien und ordneten Stellungnahmen ein, um sich dann selbst eine Meinung zu bilden und sie in Gruppendiskussionen zu vertreten. Alle Beteiligten waren mit großem Eifer bei der Sache gewesen, und der Elternbeirat sprach dem Team seinen besonderen Dank dafür aus, mit hohem Arbeitsaufwand Projekte wie dieses zu ermöglichen.

 Ein großes Dankeschön, viel Lob und außerdem Blumen und Schokolade gab es dann auch noch vom Vorstand der Jenaplan-Gymnasium Genossenschaft – und zwar für Lehrer, Pädagogen, die engagierte Verwaltung und natürlich für Schüler und Eltern, die das Gymnasium auch im fünften Jahr seines Bestehens getragen haben.

Planspiel Demokratie und Suchtgefahren (Juli 2015)

Cannabis auf Rezept oder gar frei verkäuflich? Was von Politik und Medien rege diskutiert wird, beschäftigt kurz vor den Sommerferien die Schülerinnen und Schüler des Jenaplan-Gymnasiums. Im Rahmen eines Planspiels übernehmen sie eine Woche lang die Rollen von Politikern, Interessenvertretern und Journalisten und diskutieren medizinische, soziale, wirtschaftliche und juristische Konsequenzen einer Legalisierung von Cannabis.

In kleinen Gruppen sitzen die Schüler über Laptops zusammen und lesen, diskutieren oder feilen an Formulierungen. In den vergangenen Tagen haben sie sich Fachwissen angeeignet, das sie nun den Mitschülern – besser gesagt: den anderen Gremien, Abgeordneten und Journalisten – präsentieren wollen. Klara und Tilo, 14 und 15 Jahre alt, fanden das Thema Cannabis anfangs gar nicht so spannend. Als sie aber herausfanden, dass der Stoff von anerkannten Wissenschaftlern für weit weniger gefährlich gehalten wird als Alkohol, wurden sie neugierig und suchten weitere Informationen.

Das Planspiel ist in dieser Form eine neue Erfahrung für Schüler und Lehrer am JPG. Die Jugendlichen erleben Meinungsbildung, Umgang mit wissenschaftlich fundierten Ergebnissen, Lobbyismus und die Herausforderungen des politischen und demokratischen Prozesses, während sie sich gleichzeitig mit den Gefahren von Suchtmitteln auseinandersetzen. Aber sie sind sich einig: Nach einem kurzen Eingewöhnen in die ungewohnte Struktur macht das selbstständige Arbeiten im Planspiel großen Spaß.

Die älteren Schüler aus den Jahrgangsstufen 9 und 10 bilden Bundestag und Bundesrat, wobei die Mehrheitsverhältnisse der aktuellen Kammern auf die Schülerzahlen umgerechnet wurden. Ihre Aufgabe ist es, sich in den Ausschüssen über die Thematik aus verschiedenen Blickwinkeln aufklären zu lassen, denn nur so können sie sich eine Argumentationsstrategie erarbeiten. Nachdem sie zunächst den Standpunkt ihrer jeweiligen „Partei“ recherchiert haben, wird der Fraktionszwang Mitte der Woche aufgehoben. Dann gilt es, sich selbst eine Meinung zu bilden, sie im „Parlament“ zu vertreten und Andersdenkende zu überzeugen.

Und dann ist da noch die Presse, deren Vertreter ebenfalls Schülerinnen und Schüler sind. Ihre Rolle besteht darin, Interviews zu führen, Pressekonferenzen zu besuchen sowie täglich eine Nachrichtensendung über die aktuellen Entwicklungen zu produzieren. Zu sehen ist all das auf der eigens erstellten Homepage zum Planspiel. Die Webseite wird auch nach der Projektwoche Eltern, Schülerinnen und Schülern sowie der Öffentlichkeit für ein Jahr zur Verfügung stehen, um über das Thema Drogen- und Suchtmittelkonsum zu informieren.

Dort wird auch nachzulesen sein, welcher Gesetzesentwurf zum Thema Cannabis sich bei der „Parlamentsabstimmung“ Ende der Woche durchsetzt. Bei der Vielfalt der Meinungen innerhalb der Schülerschaft kann es nur ein Kompromiss sein – wie in der realen Politik.

Schüler unter Geiern – Sozialpraktikum in Kroatien (Juni 2015)

Ein Bericht von Holger Peter, Organisator und Vater einer JPG-Schülerin

Es begann als Versuchsballon – am Ende waren wir Jenaplaner tatsächlich die Überflieger. Seit gut einem Jahrzehnt fahren wir (die Familie Brammer/Tochter Jana in der Stammgruppe Jamaica) nach Kroatien, seit einigen Jahren unterstützen wir als Volunteers jährlich das Greifvogelprojekt von Dr. Goran Susic.
Als dieses Ende 2012 unter dubiosen Umständen von der Insel Cres vertrieben wurde, waren wir geschockt, aber auch entschlossen, dieses vorbilldliche Umweltschutzprojekt weiter zu unterstützen. Es begann nahezu bei Null, in einem eingefallenen Jagdhäuschen im Gebiet Crnika unweit des Städtchens Sveti Juraj auf dem Festland.
Das Haus war bald renoviert, die Volière mit Hilfe von Rangern des Naturparks Velebit wieder errichtet. Doch es fehlte an allen Ecken und Enden: kein Strom, kein Wasser (nur eine Zisterne), noch keine Besucher, weil die neue Adresse vor allem den Touristen kein Begriff war.
Wir haben schon vieles unternommen, um zu helfen (Spendenprojekte, Flyer entwerfen, Kontakte zu deutschen Umweltschutzorganisation knüpfen), dann haben wir überlegt, was wir noch tun könnten. Da kam der Lichtblitz: Man könnte doch mit Schülern des JPG hinfahren, um beim Neuaufbau anzupacken.

Angedacht war anfangs ein Aufenthalt mit vielleicht sechs bis zehn Schülern auf dem nahen Campingplatz, dazu zwei, drei Eltern/Lehrer als Aufsichtspersonen. Doch spätestens, als die Schule signalisierte, dass das Ganze als Sozialpraktikum anerkannt werden könne, entwickelte sich eine unglaubliche Eigendynamik. Am Ende, nach der Werbung im Intranet und einem Info-Abend im JPG, waren es sage und schreibe 36 Personen (23 Kinder/Jugendliche und 13 Erwachsene), die in Sveti Juraj in verschiedenen Ferienwohnungen untergebracht waren.
Die Logistik war zwar aufwändig, aber sie klappte mit „kroatischer“ Flexibilität fast perfekt. Jeder Volunteer konnte an einer Wanderung durch den beeindrucken Nationalpark Nördlicher Velebit (bis auf 1700 Meter Höhe) und einer Bootstour zu den Brutfelsen der immer noch bedrohten Gänsegeier auf der Insel Prvic mit anschließendem Besuch einer einsamen Badebucht teilnehmen, alle bekamen ihr Volunteer-T-Shirt – und keiner musste verhungern.

Das Wichtigste war jedoch das Praktikum selbst: Kräftig hinlangen mussten wir von Beginn an, um kleinere Felsen und Steine des Karstgesteins in Gabionen (Steinkörbe) zu verfrachten, die als Windschutz, Abwehr von Braunbären und eventuell zukünftige Nistmöglichkeit für die Greifvögel dienen sollen.Hand in Hand wurde gearbeitet – und auch hier wieder die Eigendynamik. Eine(r) steckte die/den anderen mit Arbeitseifer an, die Schubkarren rollten im Akkord den Hang herab und hinauf und dann über den selbst gerodeten Pfad hin zur Volière. So war diese Arbeit im Prinzip nach drei, vier Tagen gelaufen – ein neuer Auftrag musste her.
Die Idee hatten mit Peter Schmidt und Bernhard Neukam zwei Väter: Die „Müllhalde“ mit altem Bauholz hinter dem Ausstellungshaus war zum einen kein Hingucker, zum anderen verschenkter Platz. So reifte der Gedanke, dort einen Rastplatz für Besucher zu errichten. Goran musste erst überzeugt werden – konnte aber dann seinen Augen nicht trauen. Wenige Stunden später war das Areal befreit von zentnerweise Holz, dichten Büschen, Felsbrocken und Unrat. Mit etwas Kies wurde die Fläche eingeebnet. Nun mussten ein paar große Felsbrocken her. Und aus den Holzresten sollten Bänke gezimmert werden. Die Väter gaben eine Kurzeinleitung, dann übernahmen die Schüler. Und so schafften wir es tatsächlich in kürzester Zeit einen Rastplatz zu schaffen, in dessen Mitte bei unserer Abschiedsparty bei Traumwetter der Grill loderte. Viele glückliche Gesichter, vor allem als Goran jedem eine Urkunde in die Hand drückte und sagte, dass wir „the best group ever“ waren.

Kein Wunder: Andere Schüler hatten den einfach vollgestopften Bauwagen komplett ausgeräumt, Regale gezimmert und angebracht, so dass hinterher Werkzeug und Material fast so ordentlich verstaut waren wie beim OBI. Das Reinigen der Geier-Transportkäfige, der Federn, der Glasscheiben zur Volière, das Füttern der Vögel und das Entfernen der alten Kadaver gehörten zu den weiteren Aufgaben. Und außerdem waren immer wieder Schüler im Gelände unterwegs, um Exkursionen für den Biologie-Unterricht zu unternehmen. Denn Herr Kollmar hatte Kompetenzpunkte versprochen, wenn man sich mit der dortigen Fauna und Flora auseinander setzt.
Die war durchaus spannend, so entdeckte schon bald ein Duo die Höhle einer sehr giftigen Hornviper – davon gab es ebenso Fotos wie von allerlei anderem Getier und Gewächs.
Die Geselligkeit kam auch nicht zu kurz, abends trafen sich Jung und Alt in den Lokalen rund um das Hafenbecken, genossen die herrlichen Sonnenuntergänge über den Inseln, die milden Abende, das mediterrane Essen und zum Abschluss auch einmal einen Slivowitz (nur die Erwachsenen natürlich).

Fazit: Wir müssen nächstes Jahr wieder kommen, das haben sich nicht nur unsere kroatischen Freunde gewünscht, sondern auch schon einige Schüler und Eltern. Schließlich gibt es noch einiges zu tun, das Zentrum ist noch lange nicht fertig. Wenn die Schulleitung auch 2016 dieses Projekt als Sozialpraktikum anerkennt, dürfte es eine Wiederholung geben. Denn mein Eindruck war: Während die Schüler immer selbständiger wurde und an ihren Aufgaben wuchsen, haben sich die Eltern mit der Zeit immer jünger und unbefangener gefühlt. Und nächstes Jahr wird ein Wunsch wohl in Erfüllung gehen: Dr. Susic hatte nach der Übertragung der beeindruckenden Geier-Freilassung in den kroatischen Hauptnachrichten einen erfreulichen Anruf vom Direktor des Energieversorgungsunternehmes HEP. Der versprach, die Station endlich an das Stromnetz anzuschließen – und das kostenlos. Dann können wir uns nächstes Jahr in der Mittagspause endlich einen Kaffee kochen…

Schüleraustausch mit Frankreich – Reise nach Blanquefort (März 2015)

Am Montag nach einer 18-stündigen Busfahrt sind wir sehr müde in Blanquefort angekommen. Nach einem freundlichen Empfang sind wir zu unseren Gastfamilien nach Hause gegangen. Am nächsten Morgen haben die deutschen Schüler Bordeaux besichtigt, haben in einer Crêperie gegessen und hatten danach noch freie Zeit in Bordeaux.

Am Mittwoch fuhren wir nach Arcachon, daraufhin machten wir uns auf den Weg zur Dune du Pilat. Von dort hatte man einen sehr schönen Blick auf den Atlantik. Für viele war das der schönste Ausflug der Woche.

Am Donnerstag machten wir unseren letzten gemeinsamen Ausflug nach St. Emilion. Dort besichtigten wir die Katakomben. Am Nachmittag fuhren wir mit dem Bus zu einem Weingut und begegneten auf einer schmalen Straße einem LKW. Beim Versuch ihn vorbei zu lassen, rutschten wir in den Straßengraben. Trotzdem kamen wir wenig später gut auf dem Weingut an und genossen noch den Rest des Tages.

Am nächsten Tag gingen wir mit unseren Austauschpartnern in die Schule und lernten den französischen Alltag kennen, daraufhin verbrachten wir das Wochenende in unseren Gastfamilien.
Nach einer schönen Woche fuhren wir wieder nach Hause mit schönen Erinnerungen an unsere Zeit in Frankreich und freuen uns auf deren Besuch im nächsten Schuljahr.

Sophie, Marlene und Cleo

Infotag/Tag der offenen Tür (Jan 2015)

Dass das Jenaplan-Gymnasium IHRE Schule ist, daran ließen die Schülerinnen und Schüler beim Informationstag Ende Januar keinen Zweifel aufkommen. Sie waren es, die die interessierten Familien gleich beim Ankommen begrüßten und erklärten, welches Programm sie – genau: die Schüler! – für diesen Vormittag organisiert hatten. Paarweise führten Jungen und Mädchen verschiedener Klassenstufen die Besucher durch die Schule, zeigten Stammgruppenzimmer, Kursräume, Lernbüros und nicht zuletzt – wenn auch im Alltag zum Glück selten genutzt – den Erste-Hilfe-Raum. Sie erzählten von ihrem Schulalltag, von Lieblingslehrern und Lieblingsfächern, von besonderen Erlebnissen bei Projekttagen oder von den Auswahlmöglichkeiten beim Mensaessen.

Wer eine Führung beendet hatte, konnte die Werkstätten (an diesem Tag Football und Musik), die Lernbüros (mit Vorbereitung auf die anstehenden Testwochen) oder eine Stammgruppe besuchen, um einen Eindruck davon zu bekommen, wie am JPG miteinander und voneinander gelernt wird. An Infotischen erklärten darüber hinaus Schüler einige Besonderheiten am Jenaplan-Gymnasium: das Logbuch, die Kompetenzraster und das Lerncoaching. Lehrer und Pädagogen, die nicht gerade in den Unterricht eingebunden waren, beantworteten weitere Fragen.

Auf den Fluren und im Caféraum – in dem die Eltern-AG „Schulleben“ ein großes Buffett aufgebaut hatte – bekamen die Besucher Gelegenheit, mit Eltern von JPG-Schülern ins Gespräch zu kommen. Hier wurde besonders häufig die Frage nach einem Quereinstieg gestellt – also nach Erfahrungen mit dem Wechsel von einem anderen Gymnasium ans JPG in der 6., 7. oder einer höheren Jahrgangsstufe. Viele persönliche Geschichten wurden weitergegeben und über individuelle Lernwege gesprochen.

Die Schülerband „The Prill“ hat mit ihrem Auftritt beim Infotag ganz sicher ein paar Fans hinzugewonnen – der Auftritt der drei jungen Musiker fand bei Mitschülern, Eltern, Lehrern und Besuchern großen Anklang.

Wer sich an diesem Tag bereits entschieden hatte, ließ sich gleich vor Ort für einen Schulplatz vormerken. Alle anderen können dies jederzeit auf der Webseite des Jenaplan-Gymnasiums tun (Menüpunkt „Service“). Der nächste Infoabend für interessierte Eltern findet am Mittwoch, dem 15. April, um 19 Uhr statt. Auch dann werden wieder viele Schülerinnen und Schüler des JPG anwesend sein, um von IHRER Schule zu erzählen.

Projekttag „Kreativität“ (Jan 2015)

Für die Unterstufe gab es an dem heutigen Projekttag die Möglichkeit, fünf Workshops zu besuchen. Im Mittelpunkt stand die Kreativität, etwas Nützliches und Schönes für das Schulhaus zu erschaffen. Ebenso konnte man Musik digital und elektronisch komponieren oder Glasschmuck herstellen. Nach den Workshops wurden die Ergebnisse in den Gruppen  präsentiert. (Tobias)

Projekttag „Eine Welt“ (Jan 2015)

Handys und Klamotten – was im Alltag der meisten Jugendlichen eine große Rolle spielt, war im Januar Thema des Elterprojekttages für die Mittelstufe. Aber nicht die neusten Trends und Modelle standen zur Diskussion, sondern die Förderung der Rohstoffe, die Herstellung und die Lebensbedingungen der Arbeiterinnen und Arbeiter in den Produktionsländern.

Wieviel hätte mein Handy gekostet, wenn alle Menschen, die daran mitgearbeitet haben, fair bezahlt worden wären? Wenn alle Rohstoffe so gefördert worden wären, dass weder die Umwelt noch die Gesundheit der Menschen darunter leiden? Und: Bin ich bereit, so viel für mein Handy zu bezahlen? Oder für mein T-Shirt oder meine Schuhe?

In den Workshops und Ausstellungen der Organisation „Mission Eine Welt“ wurde unter den Schülerinnen und Schülern teils heftig diskutiert. „In Bangladesh muss schon ein 12jähriges Mädchen jeden Tag 16 Stunden nähen, und ihr Monatslohn ist trotzdem noch niedriger, als mein Taschengeld, für das ich eigentlich nichts tun muss,“ fasste eine Neuntklässlerin zusammen. „Mir ist jetzt jedenfalls bewusster geworden, wie Menschen in anderen Teilen der Welt leben,“ so ein anderer Schüler.

Am Nachmittag machten sich die Acht-, Neunt- und Zehntklässler dann auf den Weg in die Nürnberger Innenstadt, um fair und umweltfreundlich hergestellte Produkte zu finden. Mit Stadtplänen und GPS-Geräten lösten sie dabei eine Reihe von Aufgaben und fragten in Geschäften nach dem Umweltengel und Fair-Trade-Schokolade. „Normale Schokolade schmeckt aber besser“, meinte am Schluss ein 13jähriger. „Trotzdem finde ich gut, dass wir heute Beispiele dafür gesehen haben, wie man schon mit Kleinigkeiten etwas verändern kann.“

Viele Besucher beim Infoabend (Jan 2015)

Auf großes Interesse ist der erste diesjährige Infoabend am Jenaplan-Gymnasium Nürnberg (JPG) am 13. Januar 2015 gestoßen. Nach der Begrüßung durch Schulleiter Stefan Wagner führten Vorstand Bernd Beisse und Jan Zalud für das Team in die Entstehungsgeschichte des JPG und die Jenaplanpädagogik ein. Wie der Schulalltag am JPG funktioniert, schilderten Lilli und Leonie Schmidt sowie Sophie Neukam. Die Schülerinnen der 8. und 9. Jahrgangsstufe ließen sich von der großen Teilnehmerzahl nicht beeindrucken und präsentierten ihre Schule souverän und engagiert. Die Rolle der Eltern am JPG erläuterten schließlich Susanna Endler und Uwe Rosenkranz.

Die Besucherinnen und Besucher des Infoabends nutzten die anschließende Fragerunde, um Details zu den Zugangsvoraussetzungen und den Schulabschlüssen am JPG zu erfahren. Anwesende Teammitglieder und Eltern standen zuletzt in Einzelgesprächen für weitere Informationen zur Verfügung.

Am Samstag, 31. Januar 2015, von 10 bis 13 Uhr bekommen neben den Eltern, die sich für das JPG interessieren, auch alle Kinder die Gelegenheit, die Schule näher kennen zu lernen. Beim Tag der offenen Tür (Infotag) können sie den Unterricht miterleben, mit Schülerinnen und Schülern sowie den Pädagogen sprechen und die Räume besichtigen.